Online Verkaufsplattformen und Einkaufsgemeinschaften gewinnen bei Verbrauchern wie Händlern merklich an Bedeutung. Nicht nur B2C-Portale wie eBay, MeinPaket, Rakuten und Co., sondern auch B2B-Plattformen wie Restposten24 werden zunehmend populärer.
Verbraucher wissen ein breites Produktsortiment zu günstigen Preisen zu schätzen. Gern profitieren sie von der Transparenz der Angebote, der übersichtlichen Präsentation vieler Artikel und Händler an einem Ort und nicht zuletzt von Vergünstigungen wie kostenloser Lieferung oder Bonussystemen. Kleinere Händler hingegen entdecken das Potenzial der Netzwerke und Plattformen als Alternative und sinnvolle Ergänzung zum eigenen Shop.
Ob als Onlinehändler oder stationärer Shopbetreiber, ob im B2B oder im B2C, Geschäft – Verkaufsplattformen versprechen deutliche Umsatzsteigerungen und eine höhere Marktpräsenz. Sie bieten die Möglichkeit, Waren und Services einer größeren Kundengruppe zu präsentieren.
Gemeinsam stark sein! Das Versprechen der Verkaufsplattform-Betreiber
Besonders in umsatzstarken Zeiten scheinen ein Zusammenschluss und die Beteiligung an Netzwerken interessant zu sein. Ob am heutigen Black Friday, der mittlerweile auch in Deutschland für Rabattschlachten sorgt, oder im Weihnachtsgeschäft – während die Großen meist aus allen Rohren feuern und ihre Kunden mit besonderen Angeboten ködern, können kleine Unternehmen mit geringerem Budget und schmalen Margen nicht selten nur zuschauen.
Nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“, versprechen Netzwerke und Plattformen hier Abhilfe. Die Kleinen sollen auf diese Weise den Branchenriesen Paroli bieten und sich einen Teil vom Kuchen sichern können.
Worin aber liegen die Vorteile genau, die eine Verkaufsplattform für den Händler bietet? Gibt es diese überhaupt? Wer profitiert am ehesten? Macht es als Händler überhaupt Sinn, auf das Gemeinsam-sind-wir-stark-Prinzip zu bauen?
Welche Verkaufsplattform außer ebay gibt es und was können diese?
Händler können auf zweierlei Weise von Netzwerken profitieren. Einerseits sind dies so genannte Einkaufskooperationen, bei denen sich mehrere Händler zusammenschließen, um – ähnlich wie große Handelsketten – durch die Abnahme größerer Mengen bessere Preise und Konditionen zu bekommen. Dies ist in jedem Fall ein Vorteil, zumal Produzenten der Nachfrage nach größeren Stückzahlen gern gerecht werden.
Auf der anderen Seite sind es Verkaufsplattformen, bei denen allerdings ganz andere Gesetze gelten. Auf Verkaufsplattformen spielt der Solidargedanke eine weit geringere Rolle als bei Einkaufskooperativen. Vielmehr sehen sich Händler hier verschärfter Konkurrenz ausgesetzt, während Kunden von der höheren Transparenz profitieren können. Verbraucher wählen in der Regel aus vielen Angeboten dasjenige aus, das ihnen von Preis und Qualität am ehesten zusagt.
Was Verkaufsplattformen zu bieten haben
Es gibt eine Vielzahl von Verkaufsplattformen. Einige der interessantesten Plattformen und Portale werde ich einem späteren Beitrag hier im VEXCASH Blog vorstellen. Hier zunächst eine Übersicht der wichtigsten Verkaufsplattformen im Netz.
Die Betreiber von Verkaufsplattformen leben von den Umsatzprovisionen der teilnehmenden Händler. Daher sind sie natürlich an möglichst vielen Teilnehmern interessiert und werben mit allen Mitteln um Partner. Neben einer höheren Reichweite versprechen sie eine Reihe von weiteren Vorteilen:
- schnelle und einfache Anbindung
- geringe Integrationskosten
- problemlose Internationalisierung
- einfache Beteiligung an gezielten Aktionen
- zielgruppengenaue Kundenansprache
Hinzu kommen weitere Features wie einfache Social Media Integration und Kommunikation, Chat-Funktionen, Foren und vieles mehr.
Außer der größeren Reichweite sind dies allerdings nicht unbedingt Vorteile, die dem Händler bare Münze in die Kassen bringen. Nicht selten verursachen solche Aktionen eher zusätzliche Kosten.
Wo liegt der versprochene Mehrwert für den Händler?
Während für den Kunden der Mehrwert relativ klar erkennbar ist, sollten Händler abwägen, ob sich die Beteiligung an einer Verkaufsplattform für sie rechnet.
Einerseits besteht die Hoffnung, das Angebot einer weitaus größeren Zahl von potenziellen Kunden zugänglich zu machen. Darüber hinaus kann es durchaus hilfreich sein, wenn das eigene Produkt andere Angebote sinnvoll ergänzt. Hier ergeben sich Anknüpfungspunkte und Kombiangebote, wobei es in der Regel der Plattform obliegt, Offerten entsprechend zu kombinieren. Nicht selten sind auch hier Budgetfragen ausschlaggebend, um Angebote wunschgemäß zu positionieren.
Schwieriger wird es, wenn sich die Angebote mit denen anderer Anbieter überschneiden oder decken, denn auch auf Plattformen steht nur eine begrenzte Anzahl von Kunden zur Verfügung. Aufgabe der Plattform ist es also, durch geeignete Maßnahmen ständig für Kundenzuwachs zu sorgen, um das Kaufvolumen zu erhöhen. Hier liegt das Entscheidungskriterium für den Händler, ob sich eine Teilnahme an einem Netzwerk oder einer Verkaufsplattform lohnt.
Fazit: Verkaufsplattformen sind gut für Kunden und gut für Betreiber. Für Händler kann die Teilnahme an Verkaufsplattformen aufgrund hoher Reichweite und einer Reihe von weiteren Vorteilen durchaus sinnvoll sein. Da jedoch seitens der Plattformen oft auf den Solidargedanken gesetzt wird, ohne auf die gestiegene Konkurrenzsituation hinzuweisen, gilt es unbedingt, vorher zu recherchieren, Fragen zu stellen und genau abzuwägen, welchen Nutzen die Teilnahme eigentlich bringt.
In jedem Fall ist sicher, dass auch hier der Erfolg seinen Preis hat, denn das Gesetz von Angebot und Nachfrage kann auch ein Netzwerk nicht ändern.