Es ist der Horror für die meisten Menschen: Der Schlüssel bricht im Schloss ab! Ob in der Mietwohnung oder im Büro, ist der Schlüssel abgebrochen, tauchen viele Fragen auf.
- Wessen Schuld war es und vor allem wer bezahlt?
- Gibt es eine Versicherung die für die Kosten aufkommt?
- Muss jetzt die komplette Schließanlage getauscht werden?
Hinzu kommen Unterschiede zwischen privaten und öffentlichen Schlüsseln, auch dienstliche Schlüssel spielen eine Rolle. Wer muss diese im Schadensfall ersetzen, welche Wege müssen bei einem abgebrochenen Schlüssel gegangen werden? Dieser Ratgeber sorgt für Aufklärung, wenn der Schlüssel abgebrochen ist.
Schlüssel abgebrochen – Handlungsmöglichkeiten
Schlüssel abgebrochen – So kann er entfernt werden
- Die Verwendung von Öl
Wenn der Schlüssel ein gutes Stück aus dem Schloss herausschaut, ist Öl eine gute Methode. Dieses wird vorsichtig in die Öffnung des Schlosses geträufelt, um den Schlüssel gleitfähig zu machen. Mithilfe einer Zange lässt sich das Reststück meist problemlos aus dem Schloss ziehen. - Der Einsatz von Alleskleber
Ist der Schlüssel so tief abgebrochen, dass der innenliegende Teil nicht mehr sichtbar ist, kann Alleskleber helfen. Ein Tropfen davon wird auf die Bruchstelle des Schlüssels gegeben und dann in das Schloss eingeführt. Bei einem schnelltrocknenden Kleber ist es möglich, dass sich die Schlüsselteile wieder verbinden. Dann kann das abgebrochene Teil herausgezogen werden. - Ein Sägeblatt als Angel
Der Trick mit der Verwendung eines Sägeblatts wird auch von Schlüsseldiensten angewendet. Hier wird das Sägeblatt einer Laubsäge mit einem nach hinten gebogenen Zahn zwischen Schloss und Schlüsselteil eingeführt. Durch vorsichtiges Ruckeln ist es in vielen Fällen möglich das Teil zu entfernen und das Schloss zu befreien.
Der Schlüssel ist durch Eigenverschulden abgebrochen
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Schlüssel im Schloss abbrechen kann. Ist der Mieter schuld, beispielsweise durch grobes Fehlverhalten oder eine unsachgemäße Verwendung des Schlüssels, bleiben die Kosten an ihm hängen.
Allerdings muss der Vermieter die Schuld beweisen, denn sonst kann der Mieter ihn in die Pflicht nehmen. Grund für eine Mieterhöhung ist ein abgebrochener Schlüssel jedoch nicht. Wenn der Schlüssel abgebrochen ist, informieren die meisten Menschen sofort den Schlüsseldienst. Das kann teuer werden, insbesondere bei einem Nachteinsatz. Mit ein paar einfachen Tricks kann der Schlüsselrest selbstständig aus dem Schloss entfernt werden.
Handelt es sich um eine Mietwohnung, müssen die Mitbewohner informiert werden. Handelt es sich um ein Schloss im Arbeitsbetrieb, sollte der Arbeitgeber über den Zwischenfall informiert werden.
Der Schlüssel ist durch Fremdverschulden abgebrochen
Wurde der Schlüssel im Schloss nicht durch den Besitzer, sondern durch eine fremde Person abgebrochen, muss diese für die Kosten aufkommen.
Beispiel:
Mieter A überlässt seinem Nachbarn den Wohnungsschlüssel, da er für 14 Tage ins Ausland reist. Als der Nachbar nun die Blumen gießen möchte, bricht der Schlüssel im Schloss ab. Zunächst einmal ist der Nachbar in der Zahlungspflicht. Diese kann ebenfalls auf den Vermieter abgewälzt werden, wenn ein Defekt am Schloss die Ursache für den Zwischenfall war. Hat der Nachbar von Mieter A fahrlässig gehandelt, muss er selbst für die entstandenen Kosten aufkommen. Eine Ausnahme stellt die Kostenübernahme durch die Versicherung dar. Hat der Nachbar eine Haftpflichtversicherung, die Schäden an Türschlössern einschließt, kann er die Kosten bei der Versicherung geltend machen.
Schlüssel durch einen Defekt abgebrochen
Bricht der Schlüssel im Schloss nicht aufgrund unsachgemäßer Verwendung ab, kann der Vermieter für die Kosten haftbar gemacht werden. Es ist allerdings erforderlich, dass dieser – sofern möglich – vor Beauftragung des Schlüsseldienstes informiert wird. Im Idealfall werden Hausmeister oder Vermieter informiert und beauftragen selbstständig einen Schlüsseldienst nach Wahl. Können sich Mieter und Vermieter nicht sachlich einigen, ist dies jedoch kein Grund für eine Mietminderung oder die Sonderkündigung des Mietverhältnisses.
Diese drei Schritte sind einzuhalten, wenn der Schlüssel nicht durch Eigenverschulden abgebrochen ist:
- Anruf beim Vermieter / Hausmeister
- Schlüsseldienst informieren und arbeiten lassen
- Schriftliche Bestätigung des Schlüsseldienstes über Materialverschleiß
Häufig bricht ein Schlüssel aufgrund von Materialermüdung, Rost oder einer defekten Schlossanlage ab. In diesem Fall muss der Vermieter für die Kosten aufkommen, da die Instandhaltung der Mietsache seine Aufgabe ist.
Kostenübernahme und Zahlungspflicht
Die Kostenhöhe ist abhängig vom Ausmaß des Schadens und den anfallenden Tätigkeiten. Wird der Schlüssel selbstständig aus dem Schloss entfernt, lassen sich Kosten sparen. Gleiches gilt, wenn noch ein Ersatzschlüssel vorhanden ist und das Schloss weiter genutzt werden kann. Folgende Kosten können anfallen:
- Entfernung des abgebrochenen Schlüsselteils
- Anfahrt und Türöffnung durch den Schlüsseldienst
- Austausch des Schlosses bei einem Defekt
- Eventuell Austausch einer Schließanlage
Hinsichtlich der Kosten gibt es von Schlüsseldienst zu Schlüsseldienst gravierende Unterschiede. Insbesondere bei Nachtfahrten entstehen schnell Kosten in Höhe von mehreren hundert Euro. Der Austausch eines simplen Schlosses kann vom Mieter selbst durchgeführt und gute Schlösser im Baumarkt oder im Eisenwarenfachhandel erworben werden.
Schlüssel abgebrochen: Wer bezahlt die Kosten für den Schlüsseldienst?
Wer für die Kosten bei Inanspruchnahme eines Schlüsseldienstes aufkommen muss, ist abhängig vom Grund der Notwendigkeit. Hat der Mieter einen abgebrochenen Schlüssel selbst zu verantworten, muss er die Kosten selbst tragen. Dies gilt auch, wenn der Schlüssel einer Schließanlage abbricht und diese ausgetauscht werden muss. Grundsätzlich muss der Mieter dann für die Kosten aufkommen, wenn er fahrlässig gehandelt hat.
Bricht der Schlüssel aufgrund eines Defekts ab, ist der Vermieter oder Arbeitgeber in der Pflicht. Die Kosten können in diesem Fall nicht dem Mieter oder Arbeitnehmer auferlegt werden, selbst wenn dieser das Schloss benutzte, als der Schlüssel abbrach. Es ist erforderlich, dass der Vermieter oder Arbeitgeber vor Alarmierung des Schlüsseldienstes informiert wird, sofern das möglich ist. Bei fehlender Erreichbarkeit darf der Mieter jedoch selbstständig handeln um die Funktionalität der Tür zu gewährleisten.
Wer bezahlt bei abgebrochenen Schlüssel der Arbeitsstelle?
Wenn der Schlüssel in der Arbeitsstelle abbricht, ist zunächst der Arbeitgeber zu informieren. Dieser wird über das weitere Vorgehen entscheiden. In der Regel wird ein Schlüsseldienst oder der zuständige Hausmeisterdienst alarmiert. Die Kosten können dem Arbeitnehmer in Rechnung gestellt werden, wenn dieser fahrlässig gehandelt hat. Wenn das Schloss einen Defekt aufweist oder der Schlüssel aufgrund von Alterserscheinungen porös war, trägt der Arbeitgeber die Kosten.
Der Schlüssel ist im Fahrzeug abgebrochen – Wer zahlt?
Nicht nur an der Mietwohnung oder im Büro, sondern auch in der Fahrzeugtür kann der Schlüssel abbrechen. Handelt es sich um Eigenverschulden, muss der Fahrzeugbesitzer die Kosten vollständig übernehmen. Bricht der Schlüssel aufgrund von Fremdverschulden ab, kann die Autoversicherung regresspflichtig gemacht werden. Der Fahrzeugbesitzer muss eindeutig beweisen, dass er keine Schuld an dem Defekt trägt. Dies ist beispielsweise möglich, wenn die Werkstatt nachweisen kann, dass das Schloss defekt oder beschädigt war. Es ist ratsam bei einem abgebrochenen Autoschlüssel Fotos anzufertigen, da die Versicherung möglichst viele Nachweise haben möchte.
Kosten und Gebühren
Es gibt zahlreiche, verschiedene Schlüsselarten. Die Kosten können je nach notwendigem Arbeitsaufwand variieren. Mit folgenden Kosten ist im Durchschnitt je nach Schlüsselart zu rechnen:
[table id=85 /]Die Kosten für den Schlüsseldienst können wie folgt aussehen:
[table id=86 /]Wie kann die Reparatur finanziert werden?
Ist der Schlüssel abgebrochen und der Mieter muss selbst für die Kosten aufkommen, kann das teuer werden. Nicht jeder hat sofort ein paar Hundert Euro bei der Hand, um den Schlüsseldienst zu bezahlen.
Eine Option ist ein Vexcash-Eil-Kredit, der mit einer Laufzeit von 30 Tagen optimal für die Finanzierung akuter Situationen ist. Der Vexcash-Kredit überbrückt die Zeit bis zum nächsten Geldeingang und kann bequem zurückgezahlt werden. Positiv: Die Beantragung des Kleinkredits nimmt nur wenig Zeit in Anspruch und die Auszahlung erfolgt binnen weniger Stunden bis Tage. Unnötiger Papierkram fällt bei der Beantragung des Vexcash Kredits weg, da die Legitimation über VideoIdent ausgeführt wird.
Die Schlüsselversicherung
Schlüssel abgebrochen: Übernimmt die Versicherung die Kosten?
Unter Umständen sind die Kosten für einen abgebrochenen Schlüssel von der Versicherung regulierbar. Eine Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten beispielsweise, wenn der Schaden nicht an der eigenen Tür, sondern an einer Tür von Freunden, Bekannten oder Verwandten entstanden ist.
Die Hausratversicherung kommt für die Kosten an der eigenen Wohnungstür auf, wenn ein Premiumpaket erworben wurde. Die Standardversicherung deckt die Kosten für ein defektes Türschloss in der Regel nicht ab. Selbst bei vorhandenem Versicherungsschutz springt die Versicherung nur dann ein, wenn der Mieter nicht fahrlässig gehandelt hat.
In Betrieben gibt es eine sogenannte Betriebshaftpflichtversicherung. Wenn ein Schlüssel in der Schließanlage des Betriebs abbricht, können horrende Kosten auf den Verursacher zukommen. Der Versicherungspolice ist zu entnehmen, ob diese Kosten von der Versicherung übernommen werden.
Was sind private Schlüssel?
Bei Schlüsseln wird zwischen privaten, dienstlichen und öffentlichen Schlüsseln unterschieden. Folgende Schlüsselarten gehören zur privaten Rubrik:
- Wohnungsschlüssel des Mieters
- Übergebene Wohnungsschlüssel von Freunden, Verwandten
- Wohnungsschlüssel des Eigentümers
- Schlüssel des Fahrzeugs, Kellerraums oder Briefkastens
Lohnt sich eine Versicherung?
Für ein einfaches Wohnungsschloss ist eine private Schlüsselversicherung nicht zu empfehlen. Die monatlichen Kosten decken sich kaum mit dem im Ernstfall verursachten Schaden. Anders sieht es bei dienstlichen Schlüsseln aus, die häufig das Glied einer ganzen Schließanlage sind. Wenn in der Betriebshaftpflicht keine Kostenregulierung für den Verlust oder die Beschädigung von Dienstschlüsseln enthalten ist, empfiehlt sich der Abschluss einer Zusatzversicherung.
Dies gilt insbesondere dann, wenn der häufige Einsatz von Schlüsseln zum Betrieb gehört. Hierzu gehören z.B. Schlüssel in öffentlichen Gebäuden wie Schulen, großen Bürokomplexen oder Schlüssel zu wichtigen Räumen wie Tresoren. Je häufiger ein Schlüssel zum Einsatz kommt, umso größer ist die Gefahr, dass er abbricht. Wer also mehr als einmal täglich den Büroschlüssel verwenden muss, sollte sich schützen.
Auch für Lehrer, deren Schlüsselbund groß und wertvoll ist, gibt es eine Schlüsselversicherung. Der Verlust eines Schulschlüssels ist bedeutend, da sich am Bund nicht nur ein einziger Schlüssel befindet, sondern gleich mehrere. Wenn die öffentlichen Schlüssel nicht über die Schule versichert sind, deckt eine Zusatzversicherung der privaten Haftpflicht die Kosten meist ab.