Kreditkartennummer: Welche Informationen stecken in den Daten?

Wer über eine Kreditkarte verfügt, kann die Zahlen und Buchstaben richtig fühlen: Jeweils auf der Vorder- und der Rückseite jeder Kreditkarte sind Codes und Zahlen nicht nur aufgedruckt, sondern eingeprägt. Mit diesen Zahlen lässt sich sowohl die Kreditkarte als auch ihr Inhaber eindeutig identifizieren. Das aufgedruckte Hologramm ist ein zusätzliches Merkmal zur Sicherheit der Kreditkarte. Dieses lässt sich nicht kopieren. Jede Kreditkartennummer ist nach einem bestimmten Prinzip aufgebaut. Wer sie ausliest, kann eine ganze Menge Informationen über den Herausgeber, den Typ der Kreditkarte sowie die Kontonummer und die Prüfziffer erfahren.

Kreditkarten sind eines der gängigsten Zahlungsmittel weltweit. Mit ihr lassen sich bequem Onlinekäufe tätigen. Sie fungiert darüber hinaus außerdem als Darlehen. Wer seinen Schufa-Score stabil halten oder verbessern möchte, sollte darauf achten, die offenen Beträge rasch zu begleichen. Hier nehmen wir die Kreditkarte ganz genau unter die Lupe. Wir schauen uns an, was auf jeder Kreditkarte zu finden ist und was die einzelnen Bestandteile für eine Bedeutung haben.

Die Kreditkartennummer

Wie ist die Kreditkartennummer aufgebaut?

Auf jeder Kreditkarte ist die Kreditkartennummer auf der vorderen Seite aufgebracht, der besseren Lesbarkeit in Viererblöcken unterteilt. Die Kreditkartennummer ist bei einer gängien Kreditkarte in der sogenannten Hochprägung ausgeführt – und erinnert an die Zeiten, in denen die Daten beim Bezahlvorgang mit Hilfe des Ritsch-Ratsch-Gerätes auf den Beleg übertragen wurden. Prepaid-Kreditkarten, die auf Guthaben-Basis funktionieren, kommen ohne die Hochprägung der Kreditkartennummer aus. Die Nummer wird von den Kreditkartenunternehmen nicht willkürlich vergeben. Aus ihr lassen sich eine ganze Menge an Informationen lesen. Das betrifft den Herausgeber der Karte, den Kartentyp sowie die Kontonummer und die Prüfziffer.

Hinweis
Die Kreditkartenabrechnung sollte außerdem stets kontrolliert werden, um einen möglichen Betrug zu identifizieren..

 

Die Informationen der einzelnen Abschnitte der Kartennummer

1. Ziffer 1- 4 (z1 – z4): Die ersten vier Ziffern der Kreditkartennummer bezeichnen den Herausgeber beziehungsweise den Hersteller der Kreditkarte.
2. Ziffer 5 (z5): Diese Ziffer bezeichnet die Art der Kreditkarte. Hier lässt sich beispielsweise erkennen, ob es eine VISA Classic oder eine VISA Gold Kreditkarte ist.
3. Ziffer 6 (z6): An dieser Ziffer ist zu sehen, ob die Kreditkarte eine Zweit-, Partner- oder Firmenkarte ist. Die ersten sechs Ziffern der Kreditkartennummer können als BIN-Code bezeichnet werden, als Bank Identification Number. Damit lässt sich sowohl die ausgebende Bank als auch der Kartentyp bestimmen. Jeder Geldautomat erkennt daran, welches Kreditinstitut die jeweilige Kreditkarte ausgegeben hat.

Mit den restlichen neun Ziffern wird die Kontonummer der Kreditkarte bezeichnet, die zehnte Ziffer ist eine Prüfziffer. Die Identifikationsnummern sämtlicher Kreditkarten werden mit Hilfe einer Software automatisch generiert und können auf ihre Korrektheit überprüft werden. Zur Überprüfung dienen unterschiedliche mathematische Verfahren. So prüft beispielsweise der sogenannte Luhn-Algorithmus nach, ob die Ziffernfolge der Kreditkarte echt oder zufällig ist.

Lässt sich ein Karteninhaber mit Hilfe der Kreditkartennummer identifizieren?

Erlangt eine dritte Person die Nummer der Kreditkarte, kann sie den Inhaber der Karte daran nicht identifizieren. Das ist nur für die Bank möglich, da sie die Daten der Kunden und die herausgegebenen Karten kennt. Dass sich die Kreditkartennummer nicht zur Identifikation des Karteninhabers eignet, ist auch dem Datenschutz geschuldet. Geht eine Karte verloren und wird vom Finder bei der Bank abgegeben, kann der Mitarbeiter den Kunden identifizieren und diesem die Karte zurückgeben.

Auf jeder Kreditkarte sind neben der Kreditkartennummer und dem Namen des Inhabers viele Informationen gespeichert, damit das bequeme Zahlen so einfach wie möglich funktioniert. Trotzdem sollte jeder Besitzer einer Kreditkarte penibel darauf achten, dass er diese Daten und Nummern nicht leichtfertig herausgibt.

Wann und wie oft ändert sich die Kartennummer?

Läuft die Gültigkeit der Kreditkarte ab, stellt das entsprechende Unternehmen in der Regel eine neue Karte aus. Die Kontonummer bleibt bestehen, ebenso der Hersteller beziehungsweise der Herausgeber. Auf der neuen Kreditkarte ist dann ein neues Ablaufdatum aufgedruckt. Die dreistellige CVC2-Nummer, die im Internet zum Bezahlen benötigt wird, ändert sich ebenfalls. Wurde die Bank, von der die ursprüngliche Kreditkarte ausgegeben wurde, in der Zwischenzeit von einer anderen Bank übernommen, ändert sich die Kreditkartennummer.

Genügt die Kartennummer als Information, um Abbuchungen durchführen zu lassen?

Soll ein Kauf mit der Kreditkarte gezahlt werden, ist die Angabe der Kreditkartennummer nötig, damit der Händler den entsprechenden Betrag vom Konto buchen kann. Um eine Transaktion wie die Abbuchung vorzunehmen, muss zusätzlich zur Kartennummer das Ablaufdatum der Kreditkarte und die Kartenprüfnummer angegeben werden. Aus diesem Grund sollte die Kartenprüfnummer, die auf der Rückseite zu finden ist, nirgendwo notiert werden, wo sie ein Unbefugter lesen kann.

Lässt sich an der Kreditkartennummer erkennen, ob die Karte privat oder geschäftlich ist?

Anhand der sechsten Ziffer der Kreditkartennummer lässt sich erkennen, ob die Kreditkarte beispielsweise die Hauptkarte des Karteninhabers oder eine Partnerkarte ist, oder ob es sich bei der Kreditkarte um eine Firmenkarte hat. Die konkrete Ziffer wird vom Herausgeber der Karte festgelegt und folgt dessen internen Bestimmungen. Daher kann nur die Bank oder das Kreditkartenunternehmen ablesen, ob es sich um eine private oder eine geschäftliche Kreditkarte handelt. Für beide Karten gelten unterschiedliche Bedingungen. Allerdings sieht ausschließlich die Bank, für welche Zahlungen die Kreditkarte eingesetzt wurde, jedoch nicht, ob die Ausgaben geschäftlich oder privat veranlasst waren.

Kann man an den Kreditkartenziffern das Kreditkarten-Unternehmen erkennen?

Prinzipiell kann das entsprechende Unternehmen an den Kartenziffern der Kreditkarte erkannt werden. So beginnen beispielsweise alle Kreditkartennummern von American Express entweder mit einer 34 oder einer 37. Bei Diners Club beginnt die Kartennummer mit einer 30, 36 oder 38. Bei der Mastercard lauten die ersten beiden Ziffern entweder 51 oder 52, 53, 54 und 55, während bei jeder VISA die Kreditkartennummer mit einer 4 beginnt.

Sicherheit der Kreditkarte

Welche sichtbaren Informationen auf der Kreditkarte sind zu schützen?

Besonders die hinten aufgedruckte Kartenprüfnummer sollte nur angegeben werden, wenn es beim Bezahlen gefordert wird. Damit niemand die Prüfnummer ablesen und sich notieren kann, sollte die Kreditkarte nicht aus der Hand gegeben werden. Andernfalls könnte sie heimlich kopiert werden. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass niemand die Kreditkarte fotografiert. Wurde die Karte gestohlen oder ging sie verloren, sollte sie sofort gesperrt werden.

H3 Wie kann sich der Verbraucher vor Kartendiebstahl schützen?

Die Kreditkarte sollte immer getrennt vom Bargeld aufbewahrt werden: Diebe sehen es oft auf das Bargeld ab, das im Portemonnaie steckt. Bekommen sie dabei die Kreditkarte in die Finger, gilt es, diese schnell zu sperren. Seit 2005 gibt es die Notrufnummer 116 116. Wer sich im Ausland befindet, muss vor dieser Rufnummer noch die Ländervorwahl 0049 für Deutschland wählen. Zur sicheren Aufbewahrung gehört, dass die PIN-Nummer auf keinen Fall gemeinsam mit der Kreditkarte aufbewahrt wird. Das würde als grob fahrlässig gewertet werden und der Kreditkarteninhaber bleibt möglicherweise auf seinem finanziellen Schaden sitzen.

Wie und aus welchen Gründen ist eine Kreditkartennummer zu prüfen?

Wer als Händler tätig ist, möchte sicher sein, dass die Angaben der Kunden und Geschäftspartner korrekt und gültig sind. Aus diesem Grund gibt es Services, mit denen sich die Kreditkartennummern überprüfen lassen, sodass betrügerische Bestellungen keine Chance haben. Bei der Prüfung der Kreditkarte wird getestet, ob die Kombination aus Kartennummer und -typ prinzipiell möglich ist. Es kann nicht überprüft werden, ob das Unternehmen die Kreditkartennummer tatsächlich vergeben hat.

Bestandteile der Kreditkarte

Kreditkartennummer: Maße und Norm der Kreditkarte

Es gibt zwar eine ganze Reihe an unterschiedlichen Kreditkartentypen, doch eines ist bei allen gleich: Auf jeder Kreditkarte sind Informationen gespeichert, von denen ein Teil für jeden sichtbar ist, ein anderer Teil bleibt für die meisten unsichtbar. Die Größe der Kreditkarte wird Scheckkartenformat genannt. Sie ist damit ebenso groß wie die EC-Karte, die Versichertenkarten der Krankenkassen und die Führerscheinkarte. Die Maße sind exakt festgelegt: Die internationale Norm ISO/IEC 7810 schreibt für das Format ID-1 die Maße 85,6 x 53,98 Millimeter vor. Alle Kreditkarten haben relevante Merkmale, die zu jeweils spezifischen Zwecken eingesetzt werden.

eine Kreditkarte mit Kreditkartennummer
Kreditkarten verfügen in der Regel über einen ähnlichen Aufbau.

Die einzelnen Bestandteile jeder Kreditkarte

Die Informationen auf der Vorderseite:

  • Ganz oben steht der Name des Herausgebers, beziehungsweise der Name der Bank
  • Auf der Vorderseite ist die Kreditkartennummer eingeprägt: Diese hat bei der Karte von American Express 15 Stellen, bei allen anderen Kreditkarten 16 Stellen.
  • Unter den ersten vier Ziffern der Kreditkartennummer steht die Identifikationsnummer des jeweiligen Herausgebers, der sogenannte BIN-Code (Bank Identification Number)
  • Hinter „VALID FROM“ ist der Monat angegeben, an dem die Kreditkarte ausgegeben wurde. Diese wird mit Monat und Jahr in jeweils zwei numerischen Stellen bezeichnet.
  • Hinter „UNTIL END“ ist zu finden, bis zu welcher Zeit die Kreditkarte gültig ist. Der letzte Monat ihrer Gültigkeit ist ebenso mit Monat und Jahr in jeweils zwei numerischen Stellen angegeben.
  • Ebenso steht der Name des jeweiligen Inhabers auf der Kreditkarte.
  • Je nachdem, welches Unternehmen die Kreditkarte herausgegeben hat, steht das entsprechende Logo von VISA, MasterCard, Diners Club oder American Express auf der Vorderseite der Karte. Zwar gibt es weitere Unternehmen, die Kreditkarten herausgeben, die vier genannten sind jedoch diejenigen, die am häufigsten in Deutschland verwendet werden.

Der EMV-Chip dient der Sicherheit

Auf jeder Kreditkarte ist ein EMV-Chip zu finden. EMV ist eine Abkürzung für die Bezeichnung von „E“ wie EuroCard, „M“ wie Mastercard und „V“ wie Visa. Während sich ein einfacher Magnetstreifen leicht auslesen lässt, bietet der EMV-Chip dem Kreditkartennutzer wesentlich mehr Sicherheit. Der goldfarbene Chip ziert die Vorderseite der Kreditkarte und soll den üblichen Magnetstreifen ersetzen. Sämtliche Geldautomaten und Kartenlesegeräte werden auf den EMV-Chip umgestellt. Damit ist der Magnetstreifen nicht mehr für den Zahlvorgang und das Abheben vom Geld am Automaten wichtig. Er wird aber für die Akzeptanz der Kreditkarte als solche benötigt.

EMV-Chip: Ohne Autorisierung kein Zugriff

Versucht jemand ohne Autorisation auf die Daten des EMV-Chips zuzugreifen, soll sich der Chip selbst zerstören. Seit der EMV-Chip die Vorderseite der Kreditkarte ziert, reicht in vielen Fällen die Unterschrift nicht mehr für das Bezahlen aus. Hier kommt es auf den jeweiligen Händler an, ob er die Unterschrift noch akzeptiert oder ob er zur Autorisierung der Zahlung lieber die PIN der Kreditkarte abfragt. Wer mit der Kreditkarte Bargeld am Geldautomaten abheben möchte, kann das genauso erledigen wie vorher. Wer das möchte, bei dem kann der EMV-Chip die Funktion einer Geldkarte übernehmen.

Das Hologramm auf der Kreditkarte

Jedes Unternehmen bringt sein eigenes Hologramm auf der Kreditkarte an:

  • VISA: Die Kreditkarte ist an ihrem Hologramm mit der Taube zu erkennen. Wird die Karte gekippt, scheint es, als ob die Taube fliegt.
  • MasterCard: Auf der Karte befinden sich zwei ineinandergreifende Weltkugeln im Hologramm. Beim Kippen der Karte sieht es aus, als ob sich die Kugeln bewegen, während im Hintergrund mehrfach das Wort „Mastercard“ zu lesen ist.
  • American Express: Auf dem Hologramm dieser Karte ist ein Centurion, ein römischer Offizier, abgebildet.
  • Diners Club: Auf der Kreditkarte ist auf dem Hologramm eine Weltkarte und das Logo zu sehen.

Die Informationen auf der Rückseite der Kreditkarte

  • Der Magnetstreifen: Obgleich die Kreditkarten dank des EMV-Chips sicherer sind, ist auf der Rückseite gleichzeitig der Magnetstreifen. Auf diesem sind zwei Prüfziffern unsichtbar gespeichert: Die CVC1, die auch als CVV1 bezeichnet wird. CVC1 ist die Abkürzung für Card Verification Code 1 oder Card Verification Value 1. Wird bei einem Bezahlvorgang die Kreditkarte über ein Kartenlesegerät gezogen, wird diese Prüfziffer als Sicherheitsmerkmal erfasst.
  • Die Unterschrift des Inhabers: Bevor die Kreditkarte zum Bezahlen genutzt werden kann, muss sie vom Inhaber eigenhändig unterschrieben werden.
  • Die Kartenprüfnummer: Die dreistellige Kartenprüfnummer CVC2 oder CVV2 ist bei der MasterCard und VISA rechts oben auf den Streifen gedruckt, auf dem der Karteninhaber seine Unterschrift leisten soll. Manchmal wird dieser Kartenprüfnummer die eigentliche Kreditkartennummer vorangestellt. Bei American Express ist die Kartenprüfnummer vierstellig und vorne auf der Kreditkarte aufgedruckt. Mit dieser soll der Kreditkartenbetrug verhindert werden.
  • Wird telefonisch bestellt und mit der Kreditkarte gezahlt, hat der Händler keine Gelegenheit zu prüfen, ob ihm der Eigentümer der Kreditkarte die entsprechende Nummer nennt. Bezahlt wird im sogenannten MOTO-Bereich (Mail Order bzw. Telephone Order) mit der Angabe von Kreditkartennummer und dem Ablaufdatum der Kreditkarte. Da diese beiden Zahlen gut ersichtlich sind, können sie in betrügerischer Absicht verwendet werden.
Hinweis
Wird beispielsweise ein Beleg in den Mülleimer geworfen, kann jemand diesen wieder herausholen und Kartennummer sowie Ablaufdatum ablesen. Da die Kartenprüfnummer weder auf einem Beleg noch auf dem Magnetstreifen der Karte gespeichert ist, kann diese nicht kopiert oder abgelesen werden. Wer mit einer fremden Kreditkarte betrügerisch zahlen möchte, müsste entweder die Prüfnummer extra notieren oder die gesamte Karte kopieren. Wer seine Kreditkarte verliert und die Gebühren für die Neuausstellung nicht aufzubringen in der Lage ist, kann auf einen Kredit für wenige Tage zurückgreifen.

  • Kreditkartenherausgeber: Auf der Rückseite sind oft Angaben zum Kreditkartenherausgeber zu finden. Das betrifft die Adresse, aber auch eine Servicenummer. Hier kann man anrufen, wenn die Karte verloren ging oder sie gestohlen wurde. Allerdings ist es sinnvoll, sich diese Nummer vor dem Verlust der Karte irgendwo zu notieren.
  • Andere Informationen: Je nach Herausgeber können auch noch weitere Informationen auf der Rückseite der Kreditkarte stehen, das hängt von der jeweiligen Kartenart ab.