Was sind Anlagen?
Als „Anlagen“ werden im Finanzsektor unterschiedliche Varianten der Investition von Geldbeträgen verstanden. Ziel einer Anlage ist stets die Vermehrung des investierten Betrags, zumindest aber dessen Werterhaltung. Populäre Formen der Anlage sind neben der klassischen Kontoführung der Handel mit Wertpapieren und die Beteiligung an Investmentfonds. Bei Anlagen an den Finanzmärkten wird wiederum zwischen den beiden Optionen des Erwerbs von Aktien bzw. Anleihen unterschieden.
Welchen rechtlichen Anforderungen unterliegen Anlagen?
Von Bedeutung ist für Geldanlagen das EU-Recht. Hier werden im Kontext von Finanzprodukten und Finanzdienstleistungen sämtliche Bankdienstleistungen und Leistungen verstanden, die im Zusammenhang mit Versicherungen, Altersvorsorge, Kreditgewährungen und Anlagen stehen. Diesbezüglich schreibt Art. 5, Abs. 1 in der EU-Verordnung Nr. 1286/2014 vor, dass für jedes Finanzprodukt ein Informationsblatt bereitzustellen ist. Dieses Schriftstück darf maximal drei DIN A4-Seiten umfassen und muss präzise und klar formuliert sein.
In der Gesetzgebung ist der Anwendungsbereich gezielt weit gefasst. Nur so kann das Recht der Heterogenität der Finanzprodukte innerhalb der EU-Staaten gerecht werden. Hiermit verhindert die Rechtsprechung, dass Finanzanbieter die geltende Verordnung umgehen.
Anlagearten
Anleger sollten vor einer Investitionsentscheidung mehrere Finanzprodukte miteinander vergleichen. Um dies bewerkstelligen zu können, müssen diese die zur Verfügung stehenden Geldanlagen kennen. Die Mehrzahl der Finanzprodukte wird von Kreditunternehmen angeboten. Hierbei handelt es sich unter anderem um Termin- und Festgeld, Pfand- und Sparbriefe, Zertifikate sowie Aktien- und Zinsoptionen. Zu weiteren bekannten Anlageformen zählen Aktien, Staatsanleihen sowie Edelmetalle. Im Hinblick auf die Art der Finanzprodukte ist relevant, dass Finanzinnovationen ständig zur Einführung neuer oder der Modifizierung bestehender Anlageformen führen.
Finanzprodukte können auch gemäß ihrer Anlageziele unterteilt werden. Hier werden folgende Ziele bei der Geldanlage unterschieden:
- Ethische Geldanlage: Diese Art des Finanzprodukts berücksichtigt, neben Zielen wie Sicherheit und Ertrag, auch ethische Wertvorstellungen. Aus diesem Grund wird von einer nachhaltigen Geldanlage gesprochen – häufig wird hierfür die Kurzbezeichnung ESG (Environment, Social, Governance) verwendet.
- Risikoklasse: Bei diesem Anlageziel handelt es sich um eine Strategie, die hohe Rendite abwirft, aber ein großes Risiko beinhaltet. Für Investoren, die in erster Linie auf Sicherheit setzen wollen, ist diese Art des Vorgehens nicht geeignet.
- Diversifikation: Hier wird die Sicherheit bei der Geldanlage durch Streuung erhöht. Ein Beispiel ist eine breit gefächerte Auswahl an Fonds, die starken Kursschwankungen entgegenwirkt.
- Value Investing: Dieser Begriff bezeichnet die Strategie des wertorientierten Anlegens. Dabei orientiert sich der Investor am realwirtschaftlichen Gegenwert der betreffenden Geldanlage. Jene Vorgehensweise ist vor allem für Investoren empfehlenswert, die bei geringem Risiko eine mittlere Rendite anstreben.
Faktoren: Das magische Dreieck der Vermögensanlage
Beim magischen Dreieck stehen sich drei Werte konkurrierend gegen. Das bedeutet, dass die Faktoren nie zur gleichen Zeit erfüllt werden können. Dabei handelt es sich um folgende Eigenschaften:
- Die Sicherheit: Idealerweise ist eine Geldanlage möglichst sicher. Das heißt, dass es nicht zu großen Kursschwankungen kommt, wobei gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit eines finanziellen Verlustes möglichst gering bleibt.
- Die Rendite: Innerhalb einer bestimmten Periode wollen Anleger hohe Gewinne erzielen. Aus diesem Grund handelt es sich um einen wichtigen Faktor, wenn es um die Auswahl der Anlageform geht.
- Die Liquidität: Nach dem Kauf sollte es innerhalb kurzer Zeit möglich sein, den Verkaufspreis wieder einzuholen und durch das Finanzprodukt Erträge zu erzielen. In Fachkreisen wird hierbei von Fungibilität, der Austauschbarkeit einer Anlage, gesprochen, welche eine wichtige Voraussetzung für den Handel an der Börse darstellt.
Zusätzlich zu den Faktoren des magischen Dreiecks gibt es zwei weitere Eigenschaften, die für bestimmte Anlegerkreise von Bedeutung sein können. Hier handelt es sich um:
- Die Verantwortung: Diese besagt, dass das Finanzprodukt ethischen Grundsätzen gerecht werden muss, sodass der Anleger nicht dazu gezwungen ist, durch ihn abgelehnte Vorgehensweisen zu finanzieren.
- Die Besteuerung: Vor allem für private Anleger ist jener Faktor wichtig. Rendite nach Steuern sind deshalb von Bedeutung, weil der Gewinn aus Kapitaleinkünften von der Einkommenssteuer abgeführt werden muss.
Welche Risiken spielen bei Anlagen eine wesentliche Rolle?
Um das Risiko bei der Geldanlage zu verstehen, gilt es, den Gesamtrisikoindikator genauer zu beleuchten. Dieser gibt dem Anleger über drei wichtige Anlagerisiken Auskunft. Hierbei handelt es sich um folgende Indikatoren:
- Das Bonitätsrisiko: Dieses gibt Auskunft über die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls des Herstellers eines Finanzprodukts. Damit es für den Anleger nicht zu Verlusten kommt, sollte beim gewünschten Anlageprodukt eine hohe Bonität gegeben sein.
- Das Marktrisiko: Dabei handelt es sich um ein allgemeines Finanzrisiko, das vor allem durch die Veränderung des Marktwerts oder -bestands zustande kommt. Bei Aktien äußert sich dies in der Gefahr eines Kursverfalls. Dieses stellt derzeit einen der wichtigsten Risikofaktoren für Anleger dar.
- Das Liquiditätsrisiko: Jener Faktor beschreibt die Gefahr, dass ein erworbenes Produkt auf dem Markt nicht mehr gehandelt werden kann. Ist dies der Fall, trägt der Investor mit dem Kauf der illiquiden Geldanlage einen finanziellen Verlust davon.
Dabei kann jeder Faktor zu einem totalen Verlust der investierten Geldmenge führen. Die Anlagerisiken können im ungünstigsten Fall nicht nur einzeln, sondern auch kumuliert auftreten und sich gegenseitig verstärken.
Welche Bestandteile beinhaltet die Anlage?
Ein Finanzprodukt setzt sich aus mehreren Elementen zusammen. Die zentralen Bestandteile einer Anlage sind Laufzeit, Währung sowie Zins/Gewinn/Ertrag. Zunächst werden diese isoliert und später zusammengeführt, wobei durch eine Bündelung bestimmter Leistungsmerkmale ein Finanzprodukt entsteht. Gemäß ihrer persönlichen Gewichtung besitzen die Anlagearten finanzwirtschaftliche Funktionen wie die Liquiditäts- und Risikoabsicherung sowie die Vermögensbildung in unterschiedlicher Ausprägung. Die genaue Verteilung der Faktoren hängt von den Vorstellungen eines Investors ab.
Essenzielles Kennzeichen eines Finanzprodukts ist, dass dieses ein rechtlich bindendes Zahlungsversprechen darstellt. Ein wichtiger Vertragsgegenstand ist dabei der Austausch von gegenwärtiger und zukünftiger Liquidität. Bei Anlagen handelt es sich um ein so genanntes Nominalgut. Dieses wird von Unternehmen, juristischen Personen und privaten Verbrauchern bei einem Finanzintermediär, der als Vermittler zwischen Angebot und Nachfrage auftritt, erstanden.
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