Fallendes Laub im Herbst kündigt den nahenden Winter an. Jetzt ist es an der Zeit, den Garten für die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Pflanzen möchten versorgt sein und Gartenmöbel sowie Werkzeuge sollen im Frühjahr wieder einsatzbereit sein. Beugen Sie auch Witterungs- und Frostschäden vor. Auch der Einbruchschutz ist nicht zu vernachlässigen. Wenn Sie Schritt für Schritt alles winterfest machen, können Sie dem Frühjahr unbesorgt entgegen blicken!
Checkliste mit 20 Tipps: So kommt der Garten gut durch den Winter!
Herbstlaub im Garten, der Winter steht vor der Tür. Mit dieser Checkliste behalten Sie den Überblick. Sie können die 20 Tipps nacheinander durchgehen und gut organisiert Ihren Garten winterfest machen.
Tipp 1: Dachrinnen anschauen und reinigen
Das fallende Laub sammelt sich im Herbst in den Dachrinnen. Überprüfen Sie, ob diese verstopft sind und ob ein Reinigen der erste Schritt ist. Wenn Sie einen Fachblick brauchen, ist in Dachdecker der richtige Ansprechpartner. Neben dem Säubern kann dieser auch die Dachrinne und angrenzende Dachelemente auf Schäden untersuchen. Die Kosten richten sich nach dem Aufwand: Es lohnt sich, vorab ein Angebot einzuholen.
Tipp 2: Laubschutzgitter anbringen
Haben Sie Laubschutzgitter an den Dachrinnen? Wenn nicht ist dies eine Überlegung wert. Nach der Reinigung können Sie Laubfangabdeckungen anbringen. Diese feinmaschigen Gitter lassen Wasser durch und halten größere Blätter oder Äste fern. Das erspart umfangreiche Reinigungen vor dem nächsten Winter.
Tipp 3: Bäume und Hecken schneiden
Vor dem Winter brauchen Bäume und Hecken einen Rückschnitt vor der Winterruhe. Entfernen Sie kranke und abgestorbene Triebe. Falls Sie für den Baumschnitt einen Gärtner beauftragen möchten, dann rechnen Sie mit einem Aufwand von 30 Euro bis 50 Euro pro Stunde. Für die Entsorgung von Grünschnitt fallen zusätzlich Kosten an.
Sie können auch überlegen, Baumschnitt zu nutzen, zum Beispiel als Reisighaufen für Tiere. Das Bundesumweltamt gibt hier Tipps:
Der Naturschutzbund Deutschland hat ebenfalls Tipps dazu:
https://niedersachsen.nabu.de/natur-und-landschaft/aktionen-und-projekte/Betriebsflaechen/28802.html
Tipp 4: Herbstlaub entfernen
Befreien Sie Wege, Rasenflächen und Beete von der Blätterschicht. Mit einem Laubrechen für die Rasenfläche und einem Besen für die Wege sind Sie gut ausgestattet. Wenn Sie zu viel Laub zum Kompostieren haben, besorgen Sie sich Laubsäcke bei den Recyclinghöfen. Sie kosten etwa 4 € pro Stück und können dann an den Straßenrand zur Abholung gestellt werden. Einige Recyclinghöfe nehmen Laubsäcke gefüllt zurück für etwa 1 € pro Sack. Fragen Sie am besten in Ihrer Region nach.
Tipp 5: Rasenpflege vor der Winterruhe
Nun können Sie den Rasen vor der Winterruhe mähen. Dabei verschwinden gleichzeitig letzte Laubreste. Der Rasen kann gedüngt werden. Lücken im Rasen füllen Sie mit Nachsaat auf. Hierzu gibt es saisonal häufig günstige Angebote.
Tipp 6: Kanten an Wegen und Beeten abstechen
Nun können Sie an Wegrändern und bei angrenzenden Beeten die Kanten abstechen. Der Rasen stellt im Winter das oberflächliche Wachstum ein. Im Frühjahr wächst er voll neuer Kraft weiter. Das dichte Wurzelwerk breitet sich im Boden aus. Wenn Sie frühzeitig abstechen, entsteht Wuchs nur an erwünschten Stellen. Und Sie halten den Rasen im Zaum.
Tipp 7: Überwintern von Zwiebel- und Knollengewächsen
Viele Zwiebel- und Knollengewächse sind winterhart und überleben frostige Zeiten im Boden. Andere faulen oder erfrieren im Freien. Solche werden im Herbst ausgegraben. Dann können sie trocken und dunkel überwintern. Der Platz sollte kühl und frostfrei sein. Gut geeignet ist ein Korb oder Karton. Diesen können Sie mit Stroh oder Zeitungspapier füllen.
Tipp 8: Gartenplanung mit winterharten und früh blühenden Zwiebeln
Nun können Sie sich um Knollen und Zwiebeln kümmern. Entfernen Sie nicht winterharte Knollen und befreien Sie die Beete von Unkraut. Früh blühende Zwiebeln können nun gesetzt werden. Vielleicht haben Sie einen Plan? Sodass die ersten Krokusse und Schneeglöckchen bereits im Februar blühen? Und nach dem Verblühen setzen die nächsten Arten etappenweise bis in den Sommer ein? Dann nutzen Sie den Herbst und arrangieren neu. Einige winterharte Knollen sind bereits in der Erde. Andere können neu eingegraben werden. Der Boden wird aufgelockert und die Zwiebeln setzen Sie je nach Art in der richtigen Tiefe ein.
Tipp 9: Brennholz stapeln und Mulch herstellen
Sträucher und Bäume sind inzwischen für die Wintervorbereitungen geschnitten. Auch sind viele dickere Äste und Stämme gut zum Heizen. Zurechtgesägt und gespalten schichten Sie frisches Brennholz zum Abtrocknen. Und die Zweige und dünneren Äste sind gehäckselt gutes Mulchmaterial, auch kombiniert mit dem letzten Rasenschnitt. Haben Sie einen Kaminofen im Haus? Ansonsten freien sich Nachbarn oder Freunde über Heizmaterial. Und eine Weiterverwertung erspart den Abtransport des Grünschnitts.
Tipp 10: Mulch nutzen und verteilen
Rasenschnitt, Laub und Gehäckseltes eignen sich hervorragend zur Abdeckung von Beeten. Die Schicht schützt vor Frost und speichert an trockenen Wintertagen die Feuchtigkeit in der Erde. Auch hemmt Mulch durch Abdunklung den Unkrautwuchs. Da sich das natürliche Material zersetzt, erhält der Boden zugleich neue Nährstoffe. Und die Pflanzen im Frühjahr zehren davon.
Tipp 11: Winterquartier für Topf- und Kübelpflanzen finden
Viele Pflanzen stehen von Frühjahr bis Herbst gern im Freien und danken es mit gesundem Wuchs. Sobald die Temperaturen sinken, ziehen einige Arten ihren Saft für die Winterruhe zurück. Dann möchten sie trocken, hell und kühl, aber frostfrei stehen. Andere brauchen ein warmes Winterquartier. Je nach den Bedürfnissen bringen Sie die Topf- und Kübelpflanzen daher in ein beheiztes oder kühles Winterquartier. Für wärmeliebende Pflanzen eignet sich der Wohnraum oder ein beheizter Wintergarten, für andere ein kühler Wintergarten oder das Gewächshaus.
Tipp 12: Winter- und Frostschutz im Garten
Bedingt frostbeständige Pflanzen im Kübel brauchen einen Schutz, damit die Wurzeln oder oberirdisch verlaufende Triebe nicht erfrieren. Auch einige ausgepflanzte Gewächse sind nur bedingt winterhart. Ebenso sind im Herbst gepflanzte junge Stauden im ersten Jahr noch recht empfindlich. Dann braucht die Erde um die Wurzeln herum Schutz. Dies kann eine dicke Schicht Laub oder Tannengrün sein. Zum Umwickeln von Töpfen und Kübeln gibt es Schutzvliese, zum Beispiel aus Kokosfasern. Sie kosten je nach Größe nur einige Euro. Zum Schutz von unten sind Styroporplatten ideal und völlig umsonst, wenn sie aus Verpackungsmaterial von Versandpaketen zurückbehalten statt entsorgt werden. Gegebenenfalls sollten für besonders eisige Tage des nahenden Winters weitere Vliese bereitliegen, um kurzzeitig Stämme und Zweige frostempfindlicher Pflanzen zu schützen. Schilfmatten sind dagegen ideal, um Pflanzen vor eisigen Winden abzuschirmen.
Tipp 13: Luftpolsterfolie als Winterschutz mit Lichteinfall
Stehen im Gewächshaus oder unbeheizten Wintergarten Pflanzen, die es kühl und hell mögen, aber nicht zu kalt stehen dürfen? Hier ist Luftpolsterfolie die Lösung. Sie wird von innen am Glas befestigt. Damit ist ausreichend Lichteinfall gewährleistet und der Innenraum besser isoliert. Solche kann, wie Steropurplatten, aus dem Füllmaterial von Versandkartons gesammelt werden. Andernfalls fallen auch dafür je nach benötigter Menge einige Euro an.
Tipp 14: Den Teich für den Winter vorbereiten
Die Teichpumpe wird für den Winter aus dem Teich entnommen, gereinigt und trocken gelagert. Sind empfindlichere Pflanzen oder Tiere im Teich, müssen diese in ihr Winterquartier verbracht werden. Teichbewohner, die auch in der kalten Jahreszeit draußen bleiben können, sind vor einem Durchfrieren des Gewässers bis zum Grund zu schützen. Sogenannte Eisfreihalter, das kann ein Styroporring sein, helfen dabei.
Tipp 15: Gartenmöbel pflegen
Bevor Gartenmöbel den Winter über eingelagert werden, trägt die Reinigung und Pflege zu deren Unversehrtheit bei. Bei Kunststoff ist das recht unkompliziert. Holz und Metall werden auch den Sommer über durch die Witterung mehr in Mitleidenschaft gezogen und benötigen nach der Säuberung Pflege, um auch den nächsten Sommer schadlos zu überstehen. Holzmöbel danken eine Lasur mit Beständigkeit, bewegliche Metallteile sollten geölt werden. Korrosionsspuren werden durch eine neue Lackierung behoben. Als Winterquartier eignet sich ein trockener Raum wie das Gartenhaus, ein Schuppen, die Garage oder der Keller.
Tipp 16: Gartengeräte säubern
Den ganzen Sommer über waren die unterschiedlichsten Gartengeräte im Einsatz. Das hinterlässt Spuren. Die Säuberung, Pflege und Wartung vor dem Winter sorgt dafür, dass im nächsten Frühjahr alles wieder einsatzbereit ist:
- Verschmutzungen entfernen
- bewegliche Teile ölen
- Messer und Klingen schärfen
- Schrauben nachziehen
Anschließend überstehen die Gartengeräte und -werkzeuge den Winter schadlos in einem trockenen Raum. Gegebenenfalls empfiehlt sich eine Abdeckung – insbesondere für Elektrogeräte.
Tipp 17: Akkus aus Gartengeräten entfernen und trocken lagern
Die kalten Wintertemperaturen tun einem Akku nicht gut und ein vollständig entladener Akku könnte nach einigen Monaten den Dienst versagen. Akkus werden daher aus den Gartengeräten entnommen und zunächst noch einmal vollständig aufgeladen. In diesem Zustand ist eine frostfreie Lagerung über den Winter möglich. Der Raum sollte keinen größeren Temperaturschwankungen ausgesetzt und selbstverständlich trocken sein.
Tipp 18: Wasser in Regentonne & Co leeren
Wasser, das sich in Töpfen, Gießkannen und der Regentonne angesammelt hat, sollte vor dem Winter geleert werden: Friert das Wasser durch, sind Schäden an den Behältnissen möglich.
Tipp 19: Gartenzaun aus Holz abschleifen und imprägnieren
Holzwege, eine Terrasse aus Holzelementen und Gartenzäune aus Holz sind ebenso wie ein hölzernes Gartenhaus ständig der Witterung ausgesetzt. Feuchtigkeit setzt ihnen ebenso zu wie anschließender Frost. Das Abschleifen, Streichen und Imprägnieren wappnet sämtliche angegriffene Holzteile im Freien für die extremen winterlichen Einflüsse.
Tipp 20: Wasser für den Außenanschluss abstellen
Gibt es einen Außenanschluss zur Bewässerung des Gartens, kann dieser wie auch das zu ihm verlaufende Rohrsystem Schaden nehmen. Das lässt sich vermeiden, indem das Wasser für den Außenanschluss abgestellt wird. Danach muss der Hahn aufgedreht werden, um das restliche im Anschlussrohr befindliche Wasser ablaufen zu lassen. Wie die übrigen Gartengeräte dankt es der Gartenschlauch nebst Anschlusselementen mit Unversehrtheit, wenn er an einem geschützten Ort überwintert wird.
Einbruchsschutz für den Garten
In der dunklen Jahreszeit haben es Einbrecher häufiger auf Gärten abgesehen, um unbemerkt Wertsachen zu ergaunern, die sie zu Geld machen können. Ein geeigneter Einbruchsschutz und offensichtliche Überwachungsmaßnahmen schrecken ab. Sollten Garten und Gartenhaus dennoch unbefugt betreten werden, hält sich der Schaden zumindest in Grenzen, wenn dort keine Wertsachen vorgefunden werden. Im Garten selbst sollte nichts stehen bleiben, was den Eindruck von lohnenswerter Beute vermittelt.
Die Gartenüberwachung
- stabiler Zaun mit gut verankertem, gut verschlossenem Tor (Einsteckschloss, Vorhängeschloss)
- Bewegungsmelder mit Beleuchtung
- Überwachungskamera
- Hinweisschilder, dass der Garten überwacht wird
Die Kosten richten sich nach den erforderlichen Maßnahmen und der Überwachungsausstattung. Ein Schloss für das Tor gibt es schon für zehn Euro. Für eine bewegungsgesteuerte Beleuchtung bewegen sich die Preise ab 100 Euro aufwärts. Überwachungskameras für den Außenbereich sind in großer Vielfalt erhältlich – einfache Modelle sind für 100 bis 200 Euro zu haben, hoch entwickelte Technologien schlagen sich im Preis aufwärts nieder. Soll eine Alarmanlage installiert werden, empfiehlt es sich, einen Fachmann zu konsultieren, der auch einen Kostenvoranschlag erstellen kann.
Das Gartenhaus sichern
- Zylinderschloss anbringen (Kosten je nach Sicherheitsstufe 10 bis 100 Euro)
- zusätzlich Scharniersicherung anbringen (10 bis 40 Euro)
- Schlüssel im Haus verwahren
- Fenster mit Holzplatten abdecken und am Rahmen verschrauben (einfache Platten im Baumarkt rund 30 Euro)
- alternativ Fenstergitter bei Steingartenhaus (50 bis 100 Euro für einfache Ausführungen)
Fazit: Mit einem winterfesten Garten steigt die Freude auf den Sommer
Im Herbst zieht sich die Vegetation langsam zurück, die Temperaturen sinken und die Bäume werfen ihr Laub ab. Damit der Garten die kalte Jahreszeit unbeschadet übersteht, ist einiges zu tun. Werden die einzelnen Tätigkeiten durchdacht geplant und sukzessive abgearbeitet, lässt sich das Pensum jedoch gut bewältigen und auch eventuelle Kosten fallen nicht alle auf einmal an, sondern können über einige Wochen bis Monate kalkuliert werden. Wer viel selbst Hand anlegt, spart außerdem einiges an Ausgaben. Falls es aber doch zu außergewöhnlichen Zusatzkosten kommen sollte, können Sie unseren Kredit für den Garten beantragen.
Die Mühe zahlt sich aus: Ist der Garten inklusive Gartenhaus und Gerätschaften gut auf den Winter vorbereitet, kann dem Frühjahrserwachen mit unbeschwerter Vorfreude entgegengeblickt werden.
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