Nach vielen Diskussionen und Debatten, hat sich das Bundesfinanzministerium entschlossen Bitcoins als offizielles Zahlungsmittel in Deutschland zuzulassen. Dies könnte in Zukunft neue Wege auch im Kreditmarkt eröffnen.
Bitcoins unterliegen dem Steuergesetz und sind demnach steuerpflichtig. Hat der Halter sie jedoch mindestens 12 Monate in seinem Besitz, entfällt die Steuer.
Was sind Bitcoins?
Bitcoins sind eine digitale Währung, welche im Jahr 2009 auf den Markt kam. Sie unterliegt strengen, hoch komplizierten mathematischen Algorithmen und ist fast fälschungssicher. Natürlich kann was vom Menschen geschaffen wurde auch von Menschen gehackt werden, aber momentan gelten Bitcoins noch als sicherste Währung.
Wie werden Bitcoins verschlüsselt?
Wenn ein Bitcoin durch mining kreiert wird, erhält dieser eine Transaktionsnummer, vereinfacht gesprochen die Nummer 1, welche in einer Datenbank gespeichert wird. Nun kann der Bitcoin für Zahlungen verwendet werden. Wenn ein User den Bitcoin mit der Nummer 1 für eine Zahlung verwendet um z.B. ein Zimmer zu buchen wird dieser Bitcoin übermittelt. Nun wird der Algorithmus verändert und aus der 1 wird eine 1/2.
Die 2 steht in diesem Fall für eine weitere Transaktion. Der Bitcoin muss mit seinem veränderten Algorithmus nun an die Datenbank gesendet werden und es wird in der Signatur des Bitcoins vermerkt, dass dieser ein registrierter Bitcoin ist und für eine Transaktion verwendet wurde.
Mit diesem Prinzip behalten Bitcoins ihren Wert. Diese elektronische Signatur entspricht in etwa der Seriennummer eines Geldscheins. Der Unterschied zum Geldschein liegt darin, dass sich die Seriennummer mit jeder Transaktion verändert und jederzeit der Besitzerwechsel des Bitcoins nachvollzogen werden kann. Kurz gesagt jede Transaktionsnummer, z.B. 1/2/346/59876, zeigt einen anderen Besitzer aus der Vergangenheit an.
Was ist Bitcoin Mining?
Unter „Bitcoin Mining“ versteht man das Herstellen von Bitcoins mit Hilfe des Computers. Wie das geht? Hier ein Beispiel:
Am Anfang wurden Bitcoins mit der Rechenleistung der CPU des Computers erzeugt. Also wenn ein privater Computer von Peter Sauer im Bitcoinnetzwerk Rechenkapazität zur Verfügung gestellt hat, hat dieser nach einer gewissen Zeit als Belohnung einen Bitcoin dafür bekommen. Sein Rechner muss dazu nur eine komplizierte mathematische Aufgabe lösen. Wie viel Rechenleistung Peter für einen Bitcoin zur Verfügung stellen musste war ebenfalls mathematisch vorgeschrieben. Heute werden hauptsächlich Grafikkarten mit hoher Rechenleistung zum Mining verwendet. Das bedeutet, dass Peter, welcher heute ein ambitionierter 3D-Shooter Fan ist und auch immer die besten Grafikkarten in seinem Computer verbaut, mehr Bitcoins verdienen kann als vor 3 Jahren.
Des Weiteren werden heute aber auch CPU’s gebaut, welche weniger Energie verbrauchen als Grafikkarten und noch schneller Bitcoins „minen“ (engl. fördern) können. Diese CPU’s sind zwar teurer in der Anschaffung als gute Grafikkarten aber letztlich lukrativer. Dennoch ist das Mining immer noch sehr aufwendig und zeitintensiv. Die meisten Miner (engl. Bergbauarbeitern) betreiben es deshalb nur als Hobby. Das wirklich lukrative Geschäft mit Bitcoins liegt im Handeln mit ihnen. Wobei das Risiko, wie an der Börse, gerade mit dieser noch jungen Währung recht hoch ist.
Bitcoins leihen und verleihen mit Kurzzeitkrediten
Das Handeln mit Bitcoins könnte in Zukunft interessant für Börsenspekulanten, Banken, welche Kredite vergeben oder für private P2P Geldgeber werden.
Angenommen ein Kreditgeber kauft 100 Bitcoins um diese als Darlehen zu verleihen. Nach einer Laufzeit von 12 Monaten erhält er 110 Bitcoins vom Kreditnehmer zurück. Behält er die Bitcoins für weitere 12 Monate in seinem Besitz, entfallen jegliche Steuern und sein Gewinn wird nicht geschmälert. Somit hat der Kreditgeber also nach 24 Monaten 10 Bitcoins steuerfrei verdient. Rechnet man dies in höheren Beträgen, könnte dies im Millionenbereich äußerst lukrativ sein.
Noch interessanter wird es bei Kurzzeitkrediten, dort sind die Wartezeiten für den Kreditgeber nicht so lang wie bei herkömmlichen Krediten. Der Onlinekredit wird innerhalb von 30 oder 60 Tagen zurückgezahlt. Wieder 12 Monate sparen und warten und der Gewinn ist steuerfrei. Hier dauert es also maximal 14 Monate bis zur Gewinnausschüttung.
Sicher wird es nicht lange dauern bis es Gesetze geben wird, die solche Transaktionen steuerpflichtig machen, aber für die nahe Zukunft wird es einigen Händlern einen kleinen Bonus bringen.
Der Wert von Bitcoins stabilisiert sich nach 6 Monaten
Bitcoins werden im Moment wie Devisen gehandelt und unterliegen immer noch starken Schwankungen. War im Februar 2013 ein Bitcoin noch 25 Euro wert, gab es im April ein Hoch von 133 Euro pro Bitcoin . Nach diesem Hoch kam ein rapider Kurssturz, aber schlussendlich trotz der Berg – und Talfahrt ein guter Gewinn für Anleger im Mai 2013 auf 84 Euro. Dieser Wert ist bis heute relativ stabil geblieben. Anleger die im Februar 2013 Bitcoins gekauft haben, konnten bis heute 60 Euro pro Bitcoin Gewinn machen. Nun bleibt abzuwarten wie es bis zum Jahresende aussieht um weitere Prognosen für das Geschäft mit dem Geld leihen zu machen und ob ein Kurzzeitkredit in Zukunft eine clevere Steuersparmethode wird.