Bio-Lebensmittel liegen im Trend. Das angestaubte Öko-Image des ‚Körnerfressers“ hat sich gewandelt zum gesellschaftlich anerkannten Ess- und Konsumverhalten. Bio-Lebensmittel schmecken besser, sie sind gesünder und vor allem wird dabei die Umwelt durch weniger Pestizideinsatz und den Verzicht auf künstlichen Dünger geschont. Dabei müssen Bio-Lebensmittel nicht teuer sein. Das Kaufverhalten und die Zubereitung bestimmen den Preis. Mit wenigen Mitteln ist es möglich, sich gesund und schmackhaft zu ernähren. Insbesondere Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind auf Bio-Lebensmittel angewiesen. Aber auch jeder, der sich bewusst ernähren möchte und Wert auf Frische und Qualität legt, kommt um den Einkauf von Bio-Lebensmitteln nicht herum.
Bio-Lebensmittel kaufen – Spartipps
Bio heißt einfach leben. Lebendig, frisch und hochwertig sollen unsere Lebensmittel sein.
So kaufen Kunden Bio-Lebensmittel preisgünstig und vorausschauend
Als erstes sollte man sich darüber klar sein, was und wo man einkaufen möchte und stets eine Einkaufsliste anfertigen. Hierbei lohnt es sich, Anbieter, Angebote und Preise miteinander zu vergleichen. Die ökologisch angebauten Kartoffeln sowie das Obst und Gemüse vom Bauernhof sind die beste und günstigste Wahl. Aber nicht jeder hat die Zeit oder die Möglichkeit, aufs Land zu fahren. Eine Alternative wären Wochenmärkte oder Abo-Kisten, um in den Genuss frischer Produkte zu gelangen. Wenn es schnell gehen soll, laden Naturkostläden, Reformhäuser und die Discounter mit ihrem breiten Angebot an Bio Lebensmitteln zu einem Einkauf ein. Sie bieten jedoch größtenteils Fertigprodukte an.
Vor- und Nachteile der Discounter
Nicht alle Discounter haben regionale und saisonale Bio-Lebensmittel im Sortiment, die Frische und Nachhaltigkeit garantieren. Außerdem sind nicht alle sogenannten Bio-Lebensmittel beim Discounter mit dem EU-Bio-Siegel tatsächlich hochwertige Produkte. Diese Zertifizierung kennzeichnet verpackte Ware, die aus ökologischem oder aus kontrolliertem Anbau stammt. Die Saaten für diese Bio Lebensmittel müssen nicht zwangsläufig aus Bio-Anbau stammen. Qualitätsbewusste Kunden kaufen überwiegend in den Naturkost- oder Bio-Feinkostläden ein, wo die Markenprodukte meist mit den höherwertigen Bio-Zertifizierungen von Bioland oder Demeter gekennzeichnet sind. Die typischen Discounter verfügen zudem über keine Brot- und Käsetheke für Bio-Lebensmittel sowie fachlich geschultes Personal. Die Grenzen sind aber fließend, auch in den Naturkostläden arbeiten heute kaum noch Fachkräfte, was einen Mangel an sachkundiger Beratung aufzeigt. Discounter liegen mit ihren günstigen Preisen klar im Vorteil.
Orientierung an saisonalen und regionalen Produkten
„Regional und saisonal ist erste Wahl“ ist nicht alleine ein werbewirksamer Slogan, sondern entspricht der Wirklichkeit. Kein Lebensmittel ist gesünder als ein frisch geerntetes. Außerdem werden durch den regionalen Anbau und Verkauf lange Transportwege und Lagerungen vermieden. Dies kommt sowohl dem Verbraucher als auch der Umwelt zugute, denn dieser Umgang ist besonders nachhaltig und ressourcenschonend. Oft werden dabei teure und überflüssige Verpackungen sowie der Zwischenhandel eingespart. Regionale Bio-Lebensmittel haben jedoch ihren Preis, denn die Herstellungskosten sind in Deutschland oft höher, als im Ausland.
Fertigprodukte versus Selbstgekochtes
Günstiger ist es, Zutaten wie Mehl, Getreide, Milch, Gemüse und Obst als Einzelprodukte zu kaufen. Im Bio-Lebensmittelbereich werden heute fast dieselben Produkte wie im konventionellen Bereich, zum Beispiel Pizza, Fertigsuppen und -Saucen sowie tiefgekühlte Gerichte und Snacks angeboten. Für denjenigen, der keine Zeit zum Kochen hat, ist dies ein enormer Vorteil. Ein Nachteil ist, dass die Bio-Lebensmittel als Fertigprodukt im Verhältnis wesentlich teurer sind als vergleichbare Produkte im konventionellen Bereich. Wer sein Getreide selbst mahlen, seine Suppen, Aufläufe, Quiches und Pizzen selbst herstellen möchte, spart bei den Bio-Lebensmitteln wiederum im Vergleich zu Fertigprodukten aus dem Supermarkt oder Discounter. Außerdem schmecken selbst hergestellte Speisen besser, sie sind frischer und auf die Verpackung kann verzichtet werden.
Bio-Lebensmittel kochen – Spartipps
Wie können Bio-Produkte finanziell und ökologisch nachhaltig zubereitet werden?
Wichtig ist vor allem, dass ein Lebensmittel sättigt. Ein Roggenbrot sättigt stärker als ein Weizenbrot und sollte daher bei schmaler Kasse vorgezogen werden. Davon abgesehen, hält ein Brot aus Sauerteig wesentlich länger, als ein Brot aus Hefeteig.
Folgende Lebensmittel sind günstig im Preis und lagerungsfähig:
- Bei Angeboten im Bereich von Konserven wie Gläser, Pasten oder veganen Brotaufstrichen sollte auf Vorrat gekauft werden.
- Preisgünstiges, saisonales Obst zu Marmeladen, Mus und Konfitüren verarbeiten. Das spart Geld.
- Saisonales Gemüse kaufen und Suppen, Eintöpfe und Aufläufe für mehrere Tage im Voraus kochen. Das spart Zeit und Geld.
- Reste nicht wegwerfen. Aus Gemüseresten lässt sich am nächsten Tag zum Beispiel eine leckere Quiche zaubern.
- Durch bewussten Verzicht oder die Reduzierung von Fleisch kann enorm viel Geld gespart werden. Gerade Fleisch ist im Bio-Lebensmittelbereich sehr teuer und sollte nur gelegentlich auf den Tisch kommen. Die Gesundheit wird es zudem danken.
Tofu und Seitan selber machen
Aus wenigen Zutaten können außerdem beliebte vegane Produkte wie Tempeh (fermentierte Sojabohnen), Seitan (Weizeneiweiß) oder Tofu (Sojabohnenquark) selbst mühelos hergestellt werden.
Das traditionelle Einmachen liegt im Trend. So können im Sommer oder im Herbst gekaufte Bio-Lebensmittel für den Winter haltbar gemacht werden. Dabei werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Zum einen wird der Kauf von teuren Konserven eingespart, zum anderen stehen immer frische Bio-Lebensmittel griffbereit zuhause.
Preisgestaltung und weitere Spartipps
Wie hoch sind die Preisunterschiede von Bio-Lebensmitteln im Vergleich zu Nicht-Bio-Lebensmitteln?
Die Spannen bei den einzelnen Produkten können sehr hoch sein. Es kommt stets darauf an, worauf der Kunde Wert legt. Jemand, der sich von Bio-Lebensmitteln geradezu asketisch ernährt, lebt sogar sparsamer als jemand, der mit vollem Einkaufswagen den Discounter verlässt. Alles ist eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Andererseits hat gerade in den vergangenen Jahren im Bereich der Bio-Lebensmittel ein Trendwandel stattgefunden. Das Konsumverhalten bewegt sich in Richtung Feinkost, also Gourmetprodukten, aber ebenso in den Bereich Fast-Food auf hohem Niveau.
Bei Brot und Brotprodukten ist kaum eine nennenswerte Preisspanne auszumachen. Das hochwertige Brot vom Discounter oder von einer Bäckereifilialkette kommt preislich den Brotwaren von regionalen Vollkornbäckern sehr nahe. In Anbetracht der hochwertigen Zutaten, des Nachhaltigkeitsaspekts und dem Sättigungsgrad sind Bio-Lebensmittel den konventionellen Produkten vorzuziehen. Es muss beachtet werden, dass im Fruchtaufstrich aus dem Bio-Feinkostladen überwiegend Frucht enthalten ist, wohingegen Nicht-Bio-Lebensmittel einen hohen Zuckeranteil aufweisen. So zahlt der Kunde für Zucker einen hohen Preis. Ebenso ist es bei Säften. Hochwertige Markensäfte aus dem Naturkostladen oder Bio-Supermarkt sind zwar teuer, sie kommen mit ihren vielen Vitaminen und Mineralstoffen geradezu einem Heilmittel gleich. Wohingegen die meisten Säfte im konventionellen Bereich zu einem Großteil aus Zucker und Wasser bestehen und somit im Verhältnis gesehen sehr teuer sind. Auch sind viele Lebensmittel in den Bio-Supermärkten heute viel günstiger als vergleichbare Produkte bei den Discountern, Supermärkten oder Gourmetläden. Saisonale und regionale Produkte wie Spargel oder Erdbeeren haben aber ihren Preis.