Als Produkttester Geld verdienen

Wer auf der Suche nach einem Job in Heimarbeit ist, um einfach schnell Geld zu verdienen, findet zahlreiche Angebote für unterschiedliche Tätigkeiten. Sehr oft erscheinen unter diesen Suchtags bezahlte Umfragen und Produkttests. Was genau ist zu tun als Produkttester? Wie ist der Verdienst? Ist das Arbeiten als Produkttester Abzocke und Betrug?

Warum sind Produkttests wichtig?

Testverfahren, Regeln und Kontrollen für Produkte

Im Handel werden zahlreiche Artikel für den Alltag angeboten. Angefangen von Cremes über Lebensmittel bis hin zu Elektronikgeräten finden wir quasi an jeder Ecke und in jedem Geschäft online und offline zahlreiche Produkte. Diese durchlaufen teils offizielle Testverfahren, damit sie überhaupt verkauft werden dürfen. In Deutschland unterliegen alle Artikel im Handel gewissen Regeln und Kontrollen. Sind diese durchlaufen und bestanden, können die entsprechenden Produkte verkauft werden. Zum Nachweis weiterer Kriterien sind viele Kaufartikel mit weiteren Zertifikaten und Testsiegeln versehen. Das schafft Vertrauen beim Kunden und steigert die Chance, dass das angebotene Produkt verkauft wird.

Produkttests und Erfahrungsberichte von Kunden

Ein weiterer wichtiger Faktor im Handel sind Produkttests und Erfahrungsberichte von Kunden für potenzielle Käufer. Produkttester testen Artikel auf Herz und Nieren und geben den Unternehmen eine Rückmeldung. Manche Unternehmen veröffentlichen Rezensionen im Internet und listen ihre positiven und negativen Erfahrungen mit den Produkten auf. Unternehmen schlagen mit Produkttests zwei Fliegen mit einer Klappe:

1. Die Firmen erhalten eine Rückmeldung über einen Artikel und können bei Unzufriedenheit sofort handeln und den Artikel verbessern.
2. Zudem profitieren sie in Form von kostenlosem bzw. zumindest günstigem Marketing. Nichts ist so stark wie Mundpropaganda und wiegt so schwer wie die Meinung von seriösen Käufern und Produkttestern.

Marketingkampagnen sind kostenintensiv und müssen gut geplant sein. Ein Produkttester ist dazu vergleichsweise günstig. Sein Feedback und die Rezensionen sind glaubwürdiger für Kaufinteressenten als klassische Produktwerbung.

Was macht ein Produkttester genau?

Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, testet der Produkttester unterschiedliche Artikel. Hierbei können Artikel getestet werden, bevor sie in den Handel kommen, aber auch bereits käufliche Artikel. Was genau die Aufgaben sind, die der Produkttester erledigen soll, hängt vom Unternehmen ab und ist sehr unterschiedlich. Dies kann ein intensives Durchtesten eines Artikels sein oder das Ausfüllen eines Fragebogens zum Produkt.

Andere Produkttester haben komplett freie Hand. Sie stellen einen getesteten Artikel auf den Kopf und verfassen eine Rezension. Manche Tester veröffentlichen ihre Ergebnisse auf ihrem eigenen Blog. Wieder andere senden ihren Erfahrungsbericht direkt an das Unternehmen oder stellen diesen direkt in Shop-Portale online, wie beispielsweise eBay oder amazon.

Verdienen Produkttester viel Geld?

Die Verdienstmöglichkeiten sind als Produkttester unterschiedlich. Einige Anbieter verschenken Artikel für  die Arbeit des Produkttests. Andere bieten eine Aufwandsentschädigung zusätzlich zu dem getesteten Produkt an. Manche Unternehmen bieten eine Aufwandsentschädigung an und fordern nach dem Produkttest den Artikel zurück oder bieten diesen günstig zum Verkauf an. Wer als Produkttester arbeitet, kommt auf jeden Fall in den Genuss von kostenlosen Artikeln und möglicherweise zu einem kleinen Taschengeld. Wer als Produkttester seinen Lebensunterhalt bestreiten möchte, hat einen sehr langen Weg vor sich. Möglich ist das durchaus, aber dazu gehört entweder sehr viel Glück oder langjährige Erfahrung und Arbeit mit nachweisbaren Ergebnissen in dem Bereich. Realistisch sind interessante Prämien und ein geringfügiger Zusatzverdienst.

Wie finden interessierte Produkttester seriöse Anbieter?

Wer Interesse daran hat als Produkttester zu arbeiten, ist gut damit beraten, sich bei der Suche von Auftraggebern Zeit einzuplanen. Eine Möglichkeit ist das Kontaktieren vereinzelter Unternehmen, um direkt anzufragen. Zahlreiche Marktforschungsinstitute bieten ebenfalls Produkttests an. Diese gehen oft mit vergüteten Umfragen einher. Hilfreich bei der Suche nach seriösen Anbietern für Produkttests sind Suchmaschinen. Erfahrungsberichte, Foren und Verbraucherschutzseiten teilen in der Regel für jeden einsehbar mit, wenn Anbieter negativ und unseriös auffallen. Manchmal suchen Verkäufer auf Händlerplattformen gezielt nach Produkttestern. Hier stoßen dann Moral und verlockendes Angebot oft aneinander. Einige Verkäufer möchten tatsächlich umfangreiche, reale Reviews und akzeptieren negative Erfahrungen. Andere Händler bieten gezielt die kostenlosen Produkte an, lassen über Suchtags den Artikel so suchen, dass Bots, die betrügerisches Verhalten erkennen, ausgetrickst werden. Der Tester kauft das zu testende Produkt dann online und erhält diesen Artikel natürlich auch zugeschickt. Das gezahlte Geld erhält er zurück, sobald er eine positive Bewertung abgibt. In diesem Fall hat der Produkttester einen seriösen Anbieter gefunden, der die Vereinbarung von Produkt und Bewertung zwar einhält, aber die abgegebene Rezension ist in diesen Fällen möglicherweise verfälscht.

Wie erkenne ich die schwarzen Schafe, die mit Produkttests Abzocke betreiben?

Abofallen, versteckte Kosten, untergeschobene Kaufverträge und Datenklau sind einige bittere Pillen, die manch motivierter Produkttester schlucken muss, wenn er auf unseriöse Anbieter reinfällt. Falls Anbieter Produkttests anbieten und damit ihre Tester abzocken, dauert es nicht lange, bis darüber Berichte im Internet auftauchen. Vorsicht ist grundsätzlich geboten, anders als beim Aufnehmen von Minikrediten, wenn ein Unternehmen den Personalausweis anfordert und eine Verifikation über Video-Ident-Verfahren möchte. Das ist in der Regel unnötig. In der Vergangenheit wurde diese Masche dazu genutzt, um bei N26 Konten zu eröffnen und identifizierte Nutzer um ihr Geld zu bringen. Weiterhin bieten manche Unternehmen an, gegen eine Gebühr Produkte zum Testen zu versenden.

Grundsätzlich macht es Sinn, dass Produkttester vor dem Anmelden auf einer Internetplattform das Kleingedruckte, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und die Datenschutzerklärung aufmerksam lesen. Der Abgleich zwischen Unternehmensangaben mit dem Impressum ist in diesen Bereichen ebenfalls hilfreich, um die Seriosität der Anbieter zu prüfen. Betrüger kopieren oft Datenschutzerklärungen von seriösen Anbietern und achten nicht immer darauf, die Firmennamen auszutauschen. Weiterhin ist der Firmensitz nicht unerheblich, um sich eine Meinung zu bilden.

Bei Unternehmen, die ihren Sitz im Ausland haben, ist eine umfassende Recherche anzuraten. Argwöhnisch sollte jeder bei Angeboten für Produktester werden, die zu schön klingen, um wahr zu sein. Meistens ist es nämlich dann auch nicht wahr, sondern Betrug. Verbreitet ist unter den schwarzen Schafen das Ködern mit hohen Verdienstmöglichkeiten als Einsteiger mit beispielsweise 100 Euro für jeden Produkttest, den Artikel soll es obendrauf geben. Dahinter steht bei solchen Werbeversprechen jedoch: Monatlich Geld einzahlen, um Artikel mit geringem Wert zu erhalten und diese dann online kurz zu bewerten. Dabei liegt der monatlich gezahlte Betrag oft über dem Wert des Testprodukts. Manche unseriösen Anbieter haben sogar eine Klausel in den AGB, dass zwar angemeldete Nutzer monatlich Gebühren zahlen, jedoch keine Produkttests garantiert werden können. Das bedeutet: Produkttester zahlen jeden Monat Geld an ein Unternehmen und erhalten keine Gegenleistung. Lockt ein Anbieter mit der Zusammenarbeit großer Unternehmensketten, haben interessierte Produkttester die Option, sich vorab über diese Anbieter zu erkundigen (über das Internet, Social Media, Verbraucherschutzzentralen usw.).