Der Kleiderschrank quillt über, und Sie möchten gern die gut erhaltenen Kleidungsstücke verkaufen? Flohmarkt scheidet für Sie aus und auch Online-Verkauf? Dann haben Sie die Möglichkeit in einem Secondhandladen Ihre Kleidung anzubieten.
Den passenden Laden finden
Zunächst muss man den richtigen Laden für sich finden, damit sich Ihr Einsatz auch lohnt. Meistens haben die Läden unterschiedliche Schwerpunkte: festliche Kleidung oder Alltagskleidung? Auch unterscheidet sich das Angebot in größeren Städten je nach Region oder Stadtteil. Einige Geschäfte nehmen nur Markenkleidung, andere auch gerne Kleidung, die preiswert verkauft werden kann. In Stadtteilen mit zahlungskräftiger Kundschaft werden andere Kleidungsstücke zum Verkauf angenommen als in sozialen Brennpunkten.
Meist hat jeder Laden einen eigenen Stil oder einen Schwerpunkt. Wenn Sie ein wenig in den Läden in Ihrer Umgebung stöbern werden Sie schnell merken, welcher Laden zu Ihnen und/oder Ihrer Kleidung passt. Oder Sie haben bereits einen Lieblingsladen entdeckt, bei dem Sie selbst gerne einkaufen?
Um noch etwas mehr Geld zu verdienen kann es sich mitunter lohnen, die gut erhaltenen Kleidungsstücke in einem Stadtteil mit zahlungskräftigen Kunden anzubieten. So ist zwar der Anfang für Sie unter Umständen etwas aufwendig, dafür jedoch am Ende unter Umständen in finanzieller Hinsicht lohnenswert.
Direktankauf von Kleidung oder Ankauf auf Kommissionsbasis
Für den Privatverkauf von getragener Kleidung gibt es zwei Möglichkeiten: Direktankauf oder Kommission.
Direktankauf
Direktankauf wird von den Secondhandläden nicht so häufig angeboten. Daher sollten Sie sich vorab informieren. Wenn Sie einen Laden mit Direktankauf gefunden haben und sich vorab ggf. auf eine bestimmte Menge an Kleidung geeinigt haben, bringen Sie Ihre Kleidung in den Laden. Nach der vereinbarten Sichtungszeit erfahren Sie, welche Kleidungsstücke Ihnen zu welchem Preis abgekauft werden. Da auch der Secondhandhändler noch etwas verdienen möchte, kann man beim Direktkauf nicht mit allzu guten Preisen rechnen.
Beim Ankauf auf Kommission erfahren Sie erst nach Ablauf einiger Wochen oder Monate, was verkauft wurde und erhalten dann auch Ihr Geld. Sofern Sie auf das Geld länger warten können und nicht sofort dringend Geld benötigen.
Ankauf auf Kommission
Beim Ankauf auf Kommission ist der Anfang ähnlich wie beim Direktankauf. Sie vereinbaren persönlich oder telefonisch im Geschäft einen Termin und erfahren dann direkt, welche Kleidung und welche Menge Sie abgeben können, meistens ein bis zwei Taschen voll. Ihre Kleidung geben Sie an dem vereinbarten Termin ab. Das Geschäft sagt Ihnen dann, wann der Abholschein fertig ist. Dieser Abholschein listet all Ihre Kleidungsstücke auf, die im Laden bleiben und zu welchem Preis. Häufig gibt es zusätzlich eine Vereinbarung darüber, dass Preisreduzierungen zum Ende des vereinbarten Zeitraumes vorgenommen werden dürfen.
Von dem Verkaufspreis erhalten Sie als Verkäufer/in in der Regel 40 % bis 60 %. Den Rest behält das Geschäft. Die Kleidungsstücke, die nicht für den Ladenverkauf ausgewählt wurden, erhalten Sie wieder zurück.
Wie lange bleiben die Kleidungsstücke bei Kommission im Laden hängen?
Je nach Secondhandladen bleiben die Kleidungsstücke zwischen vier und zwölf Wochen im Geschäft. Sie erhalten dann einen Termin zur Abholung, an dem Sie ihr Geld sowie die nicht verkaufte Ware erhalten. Bei Verstreichen des Abholtermins wird die Kleidung, die nicht verkauft wurde, meistens gespendet. Diese Regelung wird häufig bereits bei Übergabe Ihrer Kleidung an das Geschäft getroffen. Die Secondhandläden haben oft nicht viel Lagerraum und wählen diesen Weg zu ihrer eigenen Entlastung.
Nur Secondhandkleidung der Saison?
Die Planungen der Secondhand-Läden sind sehr unterschiedlich. Einige nehmen das ganze Jahr über Kleidung für alle Jahreszeiten an, andere nur der Saison angepasste Kleidungsstücke.
Secondhand für Damen, Kinder und Herren
Für Damen- und Kinderkleidung gibt es viele unterschiedliche Secondhandläden. Bei Kinderkleidung ist es möglich, saisonunabhängig Kleidung in Kommission zu geben. Meist ist dies von den Lagerflächen der Läden abhängig.
Für Herrenkleidung ist die Auswahl an Möglichkeiten, in Secondhandläden Kleidung zu verkaufen, leider sehr eingeschränkt.
Tipps zum Verkauf von Secondhandkleidung
- Sie werden öfter den Laden aufsuchen. Deswegen macht es Sinn, einen Secondhandladen auszusuchen, der für Sie gut erreichbar ist. Das kann ein Laden in der Nähe Ihrer Arbeit sein, Ihrer Wohnung, Ihren Freunden oder Ihres Sportstudios.
- Wenn Sie über Kleidungsstücke verfügen, die spezieller sind, in etwas Vintage-Kleidung oder Abendgarderobe, dann lohnt sich in jedem Fall ein weiterer Weg zu einem Laden, der einen Verkauf zu einem guten Preis wahrscheinlich macht.
- Ideal wären Fahrgemeinschaften, sofern sich unter Ihren Freunden/Innen weitere Secondhandverkäufer finden.
- Verwahren Sie unbedingt den Abholschein sicher, da dieser Sie als Verkäufer bestätigt. Viele Läden sind zwar bei Verlust tolerant, müssen das aber nicht sein. Dann ist die Ware weg.
Secondhandmode als Form der Nachhaltigkeit
Beim Verkauf Ihrer Kleidung im Secondhandladen leisten Sie nebenbei auch einen Beitrag zum nachhaltigen Leben. Bereits getragene Kleidung verbraucht keine Ressourcen mehr für die Produktion. Für die Herstellung einer Jeans werden ca. stolze 8.000 Liter Wasser verbraucht, neben dem Einsatz von Pestiziden und Chemikalien.
Im Secondhandladen einkaufen – weniger Chemikalien in der Kleidung
Ein weiterer Vorteil beim Einkauf von Kleidung im Secondhandladen ist, dass die Chemikalien in der Kleidung bereits ausgewaschen sind. Herkömmliche Baumwollplantagen (im Unterschied zur Produktion von Biobaumwolle) werden bis zu 25 Mal im Laufe eines Produktionsweges mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Reststoffe der Chemikalien sind durch das mehrmalige Waschen der Secondhandmode kaum noch vorhanden. Das ist auch der Grund, warum sich viele Eltern für den Kauf von Babywäsche in Secondhandläden entscheiden.
Ist das zu umständlich? Es wird einfach Platz im Schrank gebraucht?
Vielleicht ist dann eine Kleiderspende eine Alternative. Um das Spenden von Kleidung in Altkleidercontainern gab und es gibt es vielfältige Diskussionen.
Verantwortungsvoll Kleidung spenden
Besser schneiden Direktspenden an Kleiderkammern oder Läden in der eigenen Umgebung ab. Oder Sie spenden in Containern mit FairWertungssiegel. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie hier:
- Unter diesem Link von der Verbraucherzentrale erfahren Sie, woran Sie seriöse Kleidersammlungen erkennen.
- In diesem Ratgeber von Utopia erhalten Sie auch weitere Tipps und Infos zum Thema verantwortungsvolle Kleidungsspende.
- Dieser Betrag von Umweltdialog skizziert den Weg der Altkleider und wägt das Für und Wider von Kleiderspenden ab.
Viel Erfolg und Freude beim Verkauf!
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