In manch einer Situation wird es notwendig, einen Kredit aufzunehmen, um finanzielle Schwierigkeiten zu überbrücken. Manchmal reicht der Dispositionskredit des eigenen Kontos, doch ist dieser immer die beste Wahl? Eine Alternative stellt der Abrufkredit dar, der flexibel zur Verfügung steht und sofort verwendet werden kann. Doch auch dafür gibt es Voraussetzungen, sowie Vor- und Nachteile.
Der Abrufkredit – Risiken und Sicherheiten
Ein Abrufkredit oder Abrufdarlehen ist eine weniger verbreitete Kreditvariante, die den Rahmenbedingungen des Dispositionskredits nahesteht. Eine feste Summe wird dauerhaft zur Verfügung gestellt und kann flexibel vom Konsumenten abgerufen werden. Zinsen werden ausschließlich für die aufgenommene Summe gezahlt.
Einsatzgebiete, Risiken und Sicherheiten des Abrufkredits
Für viele Verbraucher kommt der Rahmenkredit vor allem in finanziell schwierigen Situationen zum Einsatz. Eine neue Waschmaschine wird gebraucht, das Monatsende sorgt für Schwierigkeiten – Gründe für den Abrufkredit gibt es viele.
Verglichen mit dem Dispositionskredit besteht hier der Vorteil, dass die Zinssätze fast immer niedriger sind.
Das größte Risiko beim Abrufkredit ist mangelnde Verantwortung des Kreditnehmers. Da die Summe des Kredits den klassischen Dispo um Längen überschreitet, sind größere Verfügungen möglich. Es kommt hinzu, dass der Abrufkredit nicht an das Girokonto gekoppelt ist. Somit entsteht kein negativer Saldo, der zum Ausgleich drängen würde.
Wer vernünftig mit dem zur Verfügung stehenden Kredit umgehen kann, hat ein Stück Sicherheit durch einen vorhandenen Abrufkredit. Die Summe muss nicht beansprucht werden, ist im Notfall aber sofort verfügbar und kann helfen, schwierige Situationen zu überbrücken.
Was sind die Vor- und Nachteile des Abrufkredits?
Es gibt verschiedene Vor- und Nachteile, die ein Rahmenkredit mit sich bringt. Folgende Vorteile ergeben sich durch die Nutzung des Abrufkredits:
- Liquiditätsreserve, die immer verfügbar ist
- Hohe Rückzahlungsflexibilität
- Kreditrahmen von bis zu 100.000 Euro (je nach Bank und Bonität)
- Rückzahlung in Raten möglich
- Zugriff auf das Kreditkonto ist jederzeit möglich
- Erneute Verfügbarkeit ist jederzeit möglich
- Kein Girokonto bei der kreditgebenden Bank erforderlich
Die Nachteile des Abrufkredits mahnen zumindest zur Vorsicht:
- Hohes Risiko in die Schuldenfalle zu geraten
- Bei Nutzung großer Beträge fallen hohe Kosten an
- Zinssatz ist nicht fix, sondern kann jederzeit geändert werden
- Oft eine zweite Bankverbindung erforderlich
Voraussetzungen und Rahmenbedingungen
Welche gängigen Voraussetzungen sind zu erfüllen?
Um einen Abrufkredit zu erhalten, muss die Bonität des Kreditnehmers geprüft werden. Banken vergeben den Abrufkredit ausschließlich bei ausreichender Bonität, fordern dann aber keine weiteren Sicherheiten.
Da der Abrufkredit oft im hohen Rahmen zur Verfügung steht, wird die Bonitätsprüfung streng durchgeführt. Es dürfen keine negativen Merkmale oder Einträge in der Schufa vorhanden sein. Der Schufa-Score muss ausreichend ausfallen und ein bestehendes Arbeitsverhältnis ist Pflicht. Nur wenige Banken vergeben einen Abrufkredit an selbstständige Personen.
Ist beispielsweise nur ein vorübergehendes oder auf Probezeit basierendes Arbeitsverhältnis vorhanden, wird der Abrufkredit entweder verwehrt oder nur für einen befristeten Zeitraum zur Verfügung gestellt. Somit ist der Erhalt des Kredits während der Probezeit oder im Rahmen eines befristeten Arbeitsvertrags erschwert. Ebenfalls Pflicht ist ein Girokonto. Dieses muss nicht bei der kreditgebenden Bank bestehen. Nur einzelne Kreditgeber vergeben den Abrufkredit unter der Voraussetzung, dass parallel ein Girokonto eröffnet wird.
Wie und wo erhält man einen Abrufkredit?
Der Rahmenkredit wird in der gängigen Form über das Internet beantragt. Es empfiehlt sich, vorab einen Kreditvergleich durchzuführen, da die Konditionen unterschiedlich sind. Auf der Website der vergebenden Bank findet der Konsument den Kreditantrag.
Wird dem Antrag stattgegeben, muss sich der Interessent legitimieren. Hierfür wird das Post-Ident-Verfahren genutzt, bei dem ein Mitarbeiter einer Postfiliale den Personalausweis des Kunden prüft. Dieser bestätigt der Bank die Identität.
Die Bank wird eine schriftliche Zusage an den Kreditnehmer übermitteln und den Kreditvertrag ausstellen. Sobald dieser unterschrieben zurückgeschickt wurde, steht das Geld zur Verfügung.
Funktionsweise des Abrufkredits
Die hohe Flexibilität bei der Rückzahlung macht den Abrufkredit für viele Verbraucher sehr attraktiv. Es können Teilbeträge, monatliche Raten oder die komplette Summe zurückgezahlt werden. Auch hinsichtlich der Nutzung ist der Abrufkredit flexibel. Der Konsument nimmt nur die Summe in Anspruch, die er zu diesem Zeitpunkt benötigt.
Zinsen werden nur dann fällig, wenn der zur Verfügung gestellte Rahmenkredit auch genutzt wird. Es wird zwar eine monatliche Abrechnung zur Verfügung gestellt, bezahlt werden muss jedoch nur für die Tage, an denen das Konto belastet wurde.
Zu beachten ist, dass der Zinssatz von der Bank angepasst werden kann. Banken orientieren sich am aktuellen Marktzinssatz. Wenn dieser steigt, steigen die Zinsen für den Abrufkredit an.
Unterschiede zu verwandten Kreditformen
Worin unterscheidet sich der Rahmenkredit vom Dispositionskredit?
Es gibt Gemeinsamkeiten zwischen dem Dispositionskredit und dem Abrufkredit, aber auch jede Menge Unterschiede. Einer der Hauptunterschiede ist die Höhe der Verfügbarkeit. Der Dispokredit wird maximal in dreifacher Höhe des monatlichen Gehaltseingangs gewährt, während die maximale Summe des Abrufkredits bis zu 100.000 Euro betragen kann.
Auch die Höhe der Zinsen sind unterschiedlich. Für einen Dispositionskredit fallen oftmals Zinsen von 10 Prozent bis 12 Prozent an, während der Zinssatz des Abrufkredits niedriger liegt. Im Durchschnitt ist der Abrufkredit um 40 Prozent günstiger für den Kreditnehmer.
Es kommt hinzu, dass der Dispositionskredit nur von der Bank zur Verfügung gestellt werden kann, bei der das Gehaltskonto existiert. Somit ist der Kreditnehmer auf die Konditionen seiner Hausbank angewiesen und hat keine Möglichkeit ein günstigeres Angebot zu nutzen. Der Abrufkredit hingegen kann unabhängig vom Girokonto bei jeder anbietenden Bank beantragt werden.
Worin unterscheidet sich der Rahmenkredit vom Ratenkredit?
Der klassische Ratenkredit unterscheidet sich in vielen Punkten von einem Rahmenkredit (Abrufkredit / Abrufdarlehen). Beim Ratenkredit wird im Vorfeld die genutzte Summe bestimmt und diese wird dem Kreditnehmer vollumfänglich zur Verfügung gestellt. Auch die Laufzeit des Abrufdarlehens wird vorab festgelegt. Die Rückzahlung erfolgt ausschließlich in Raten.
Der Abrufkredit hingegen wird zeitlich flexibel vereinbart und bleibt solange erhalten, wie der Kreditnehmer seine Zahlungsverpflichtungen erfüllt und keine Schwankungen hinsichtlich der Bonität eintreten. Auch ist die Rückzahlung deutlich flexibler, ob Einmalzahlung oder Ratenzahlung bleibt dem Kreditnehmer überlassen.
Es besteht beim Rahmenkredit zu keinem Zeitpunkt die Verpflichtung, die Summe zu nutzen. Ist der Ratenkredit hingegen einmal ausgezahlt, ist das Geld in den Besitz des Kreditnehmers übergegangen und muss zuzüglich Zinsen in der vereinbarten Höhe zurückgezahlt werden.
Von Vorteil für den Kreditnehmer ist, dass der Zinssatz bei einem Ratenkredit ebenso fest ist wie die aufgenommene Summe. Beim Abrufkredit hingegen schwanken die Zinsen und sind angepasst auf den aktuellen Marktzinssatz.
Zielgruppe und Kosten
In welchen Fällen lohnt ein Abrufkredit?
Der Abrufkredit ist für Kreditnehmer geeignet, die über eine hohe, finanzielle Flexibilität verfügen möchten. In der Regel sind das Personen mit ausreichendem Einkommen und genug Selbstdisziplin, denn sonst droht die Schuldenfalle. Der Rahmenkredit gibt ein Stück Sicherheit, denn im Ernstfall steht sofort Geld zur Verfügung. Viele Verbraucher nutzen den Abrufkredit nie oder selten. Bedingt durch die flexiblen Rückzahlungsmethoden besteht kontinuierlich die Gefahr einer Verschuldung oder unnötigen Geldausgabe.
Kurzfristig notwendig gewordene Anschaffungen oder Überbrückungen lassen sich auch anders tätigen, beispielsweise mit einem Onlinekredit. Dieser ist optimal geeignet, um kleine Anschaffungen zu tätigen oder einen übersichtlichen Zeitraum finanziell zu überbrücken.
Der Vorteil ist, dass nicht die Gefahr einer Verschuldung droht. Es kann eine Kreditsumme von bis zu 500 Euro in Anspruch genommen werden, die Rückzahlung erfolgt in maximal 90 Tagen. Bei der zweiten Kreditaufnahme kann eine Summe von bis zu 3.000 Euro beantragt werden.
Dank SMARToption wird Ihr Kreditantrag noch am selben Tag bearbeitet und an die Bank für die Auszahlung übermittelt. Die Beantragung erfolgt bequem online und es ist kein Post-Ident-Verfahren auf der Post erforderlich. Mit Hilfe der Webcam des Laptops oder auf dem Handy kann sich der Endverbraucher per Videochat legitimieren.